Christus - Hoffnung EuropasGemeinsames Hirtenwort zum Mitteleuropäischen Katholikentag (2003/2004) [Langfassung]
Liebe Schwestern und Brüder!
(1) „Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes“ (Röm 15,13). Mit diesem Segenswunsch des Apostels Paulus grüßen wir Euch, liebe Gläubige. Es ist das erste Mal, dass wir, die Erzbischöfe und Bischöfe aus acht mitteleuropäischen Ländern, mit einem gemeinsamen Hirtenbrief die Gläubigen zu einem internationalen Mitteleuropäischen Katholikentag einladen. Wir tun dies in unserer Mitverantwortung für Europa.
(2) Die Initiative, ein solches Fest des Glaubens zu feiern, findet ihren Ausdruckin der Ansprache unseres Heiligen Vaters bei der Vesperfeier für Europa auf dem Heldenplatz in Wien am 10. September 1983. Papst Johannes Paul II. hat damals programmatisch gesagt: „Die Hoffnung Europas ist das Kreuz Christi. Es ist das Zeichen der versöhnenden, Leid und Tod überwindenden Liebe Gottes zu uns Menschen, Verheißung der Brüderlichkeit aller Menschen und Völker, göttliche Kraftquelle für die beginnende Erneuerung der ganzen Schöpfung.“[1] Diese Gnade der Versöhnung ermächtigt und verpflichtet gerade Christen, sich mit allen Menschen zu versöhnen. Wir müssen daher Vergebung bei jenen erbitten, denen wir Unrecht und Schaden zugefügt haben. Gleichzeitig ist es unsere Christenpflicht, Verzeihung zu gewähren, wenn wir um Vergebung gebeten werden. Nur so kann eine dauerhafte Versöhnung unter Menschen und Völkern und ein Friede in Gerechtigkeit erreicht werden.
(3) Gestärkt und getragen von der Gewissheit des Glaubens, dass „Christus Jesus unsere Hoffnung“ ist (1 Tim 1,1), entdecken wir in der gegenwärtigen Stunde der europäischen Geschichte, in der wir alle durch die Vorsehung Gottes leben dürfen, die „Samenkörner und Zeichen der Hoffnung“ für unsere Länder. Wir Katholiken aus acht Nachbarländern in Mitteleuropa wollen zusammen den Glauben bezeugen, indem wir bereit sind, „jedem Rede und Antwort zu stehen, der uns nach der Hoffnung fragt, die in uns ist“ (1 Petr 3,15).
(4) Acht Länder – Bosnien-Herzegowina, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Österreich, Polen, Slowenien und Slowakei – bilden ein Achteck, das uns an den altchristlichen Taufbrunnen erinnert. Ein getaufter Christ soll alle acht Seligpreisungen leben, indem er als „neuer Mensch“ die Vollkommenheit der Liebe zu verwirklichen trachtet.
(5) Dieser Berufung zu entsprechen bedeutet unser Leben auf Christus zu setzen. Jesus Christus ist der Herr. Er ist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Er ist „das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9). Jesus Christus lebt in seiner Kirche; er ist die einzige, wahre und unversiegbare Quelle der Hoffnung. Der Herr Jesus, der Gekreuzigte und der Auferstandene, ist einziger Erlöser, der in seiner Kirche gegenwärtig ist.[2]
(6) Liebe Gläubige! Wir stehen in der Pfingstoktav. Das hohepriesterliche Gebet Jesu, von dem wir heute im Evangelium hören, ist gleichsam in seinem Übergang aus der Welt zum Vater gesprochen. Wir verstehen es als Übergang zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Jesu Bitte an den Vater für die Seinen ist eine doppelte: Er möge sie „vor dem Bösen bewahren“, das sie anfechten wird, solange sie „in der Welt sind“, und Er möge sie „in der Wahrheit heiligen“, was die Hingabe Jesu in seiner Passion zur Voraussetzung hat („ich weihe mich für sie“), was aber ebenso auf unsere Heiligung durch die Sendung des Heiligen Geistes angewendet werden kann.
(7) Wir alle als Pilger auf Erden wandeln ebenfalls im Übergang. Gott hat uns eine wichtige Aufgabe anvertraut. Als Schwestern und Brüder in der einen Kirche Gottes wollen wir in den kommenden Monaten unseren gemeinsamen Weg ganz intensiv mit Christus gehen. Unter dem Motto „Christus – Hoffnung Europas“ werden zahlreiche Veranstaltungen und Begegnungen stattfinden, die mit einer gemeinsamen „Wallfahrt der Völker“ nach Mariazell in Österreich am 22. und 23. Mai 2004 ihren Höhepunkt haben werden.
I. Hoffnung für Europa
(8) Manche sehen in diesem werdenden Europa eine Hoffnung, andere nehmen eher die bedrohlichen Tendenzen wahr. Die einen verweisen auf die neuen Möglichkeiten eines friedlichen Miteinanders von Völkern, Kulturen und Religionen. Sie hoffen auf eine gemeinsame Stimme unseres Kontinents in den großen Aufgaben, die uns weltweit aufgegeben sind. Andere warnen vor einem Europa, das mit seinen wirtschaftlichen Möglichkeiten über ärmere Völker Macht ausübt und sich in seinem Reichtum abschottet, und sie verweisen kritisch auf Tendenzen, kulturelle und moralische Werte aufzugeben, die seit Jahrhunderten zum wertvollen christlichen Erbe Europas gehören. Vor allem sehen sie die Würde des menschlichen Lebens auf vielfache Weise bedroht.
(9) Unsere Länder in Mitteleuropa sind in der Geschichte und ganz besonders im vergangenen Jahrhundert einen harten Leidensweg gegangen. Wie viele Märtyrer haben ihre Treue zu Christus und zu seiner Kirche mit dem Opfer des eigenen Lebens gekrönt! Sie haben ein kostbares Zeugnis abgelegt, das wir nicht vergessen dürfen. Europa war leider auch Geburtsstätte der verhängnisvollen Ideologien des Nationalismus, des Faschismus und des Kommunismus.
(10) Angesichts vieler Bedrohungen und Herausforderungen sollen wir Christen aus den tiefen Quellen unseres Glaubens neue Hoffnung schöpfen. Wir wollen uns an die christliche Wurzel unseres Kontinents erinnern. Denn vom christlichen Erbe lebt Europa heute nach wie vor. Die westliche Kultur mit all ihren Errungenschaften im Bereich der sozialen Werte, der Menschenrechte, der Wissenschaft und den großen Werken der Kunst ist im Grunde aus dem Evangelium aufgewachsen. Aufgrund dieser Tatsache dürfen wir sagen, dass auch für uns heute die Quelle der Hoffnung im Evangelium Christi liegt.
(11) Es ist die Aufgabe der Kirche, „das Evangelium der Hoffnung“ in die Welt zu bringen. Die menschliche Geschichte wird trotz aller Schrecknisse nicht in der Nacht der Selbstzerstörung ertrinken; Gott lässt sie seinen Händen nicht entreißen. Gott bleibt Gott, er bleibt der Erlöser mit einer unendlichen Güte. Der Mensch ist nicht der einzige Akteur und der Tod hat nicht das letzte Wort.
II. Christus unsere Hoffnung
(12) Fragen wir uns zunächst: Was ist eigentlich die christliche Hoffnung? Worin ist sie begründet und wozu verpflichtet sie uns? Hoffnung ist zuerst einmal eine menschliche Haltung, ohne die kein menschliches Leben bestehen kann: Der Kranke hofft auf Genesung, der Liebende auf die Heimkehr des Geliebten, die Kriegsgeplagten auf Frieden. In jedem Leben gibt es eine Fülle von Hoffnungen, größerer oder kleinerer Art; wer keinerlei Hoffnung mehr hat – wenn es das überhaupt geben kann –, der kann auch nicht mehr leben.
(13) Die christliche Hoffnung ist noch mehr: Sie ist primär vertikal ausgerichtet. Wie der Anker – seither das große Symbol der christlichen Hoffnung – vertikal hinunterreicht und sich am Meeresgrund festhakt, so macht sich auch der Anker der Seele, das ist die Hoffnung, fest in Gott. Die Heilige Schrift sagt uns: „Wir sollen uns der dargebotenen Hoffnung bemächtigen. In ihr haben wir einen Anker der Seele, der sicher ist und fest und hindurchdringend ins Innere hinter den Vorhang, wohin Jesus für uns als Vorläufer eingegangen ist“ (Hebr 6,19f.). „Wir rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes“ (Röm 5,2). „Christus in euch: die Hoffnung auf Herrlichkeit“ (Kol 1,27). Der Anfang solcher Erfüllung aber ist die Freude. Die Geschichte des Christentums beginnt mit dem Wort „Freue dich!“ Evangelium ist frohe Botschaft, die uns die wahre Hoffnung schenkt. Jesu Botschaft ist Evangelium, weil sie von dem kommt, der den Schlüssel zur wahren Freude hat. Die christliche Freude gilt gerade auch den Mühseligen und Beladenen. Freude ist ein Zeichen der Gnade. Zu solcher Freude bemächtigt uns die christliche Hoffnung. Denn Gottes Macht gibt uns Leben und Zukunft.
(14) Die Gabe der Hoffnung ist für uns Christen zugleich immer auch eine Aufgabe. Wir sind aufgefordert und gehalten, uns tagtäglich in die göttliche Tugend der Hoffnung einzuüben, auch wenn vieles hoffnungslos erscheint. „Spes contra spem“ – „Hoffnung gegen jede Hoffnung“, das war auch für viele bedrängte und verfolgte Christen in Europa die einzige Haltung, in der sie trotz aller Angriffe des Bösen würdevoll überleben konnten. Diese starke christliche Hoffnung müssen wir aber auch heute leben, gerade wenn wir an die vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen Europas in Politik, Wirtschaft, Kultur und Umwelt denken.
III. Eine Kirche, die an ihre Quellen geht
(15) Viele Aufgaben warten auf uns und deshalb müssen wir mit dem Wesentlichen anfangen. Wichtig bleibt, dass alles, was wir uns mit Gottes Hilfe vornehmen, tief in der Betrachtung und im Gebet verwurzelt ist. Das Geheimnis Jesu Christi ist das tragende Fundament unseres ganzen pastoralen Wirkens.
(16) Die vom Heiligen Vater wiederholt betonte neue Evangelisierung findet letztlich in Christus ihre Mitte. Ihn gilt es kennen zu lernen, zu lieben und nachzuahmen, um in ihm das Leben des dreifaltigen Gottes mitzuleben und mit ihm der Gesellschaft von heute eine neue Gestalt zu geben. In diesem entscheidenden Augenblick der Geschichte wollen wir die pastoralen Entscheidungen jeder einzelnen Diözesangemeinschaft mit denen der benachbarten Ortskirchen und der Universalkirche in Einklang bringen. Vor uns liegt also das Werk der pastoralen Wiederbelebung: eine Arbeit, die begeistert und uns alle einbezieht.
(17) Der Heilige Vater möchte auf einige pastorale Prioritäten hinweisen. Sein Wort ist klar: „Ohne Umschweife sage ich vor allen anderen Dingen: Die Perspektive, in die der pastorale Weg eingebettet ist, heißt Heiligkeit.“Die Wiederentdeckung der Kircheals „Geheimnis“ oder als „das von der Einheit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes her geeinte Volk“ muss auch zur Wiederentdeckung ihrer „Heiligkeit“ führen: „Alle Christgläubigen jeglichen Standes oder Ranges sind zur Fülle des christlichen Lebens und zur vollkommenen Liebe berufen“, sagt das Zweite Vatikanische Konzil (LG 40). Entscheidend ist also die Präsenz und das Zeugnis der Heiligen. Die Heiligkeit ist die wesentliche Voraussetzung für eine authentische Evangelisierung, um Hoffnung weitergeben zu können.
(18) Wie kann das konkret gelebt werden? „Jesus Christus, der lebt in seiner Kirche, ist Quelle der Hoffnung für Europa.“[3] Die Kirche Christi verbreitet das „Evangelium der Hoffnung“ durch die Verkündigung, den Gottesdienst und den Dienst am Nächsten. Diese drei Aufgaben sind – wie drei Säulen – in drei Stichworten zusammengefasst: Martyria, Liturgia und Diakonia.[4]
(19) Es geht darum, dem heute neu entstehenden Europa „ein Mehr an Seele“ zu geben. „Die Botschaft und das Zeugnis des Evangeliums bilden die große Kraftquelle, die Europa die unerlässliche und oft zitierte Seele wiedergeben, die fähig ist, die Wirtschaft in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen, die Politik zu einem Ort verantwortlicher und weiter blickender Entscheidungen zu machen, das soziale Leben zum Raum für die Förderung der Institutionen von der Familie bis zu den Vereinigungen zu machen, die das lebendige Gewebe der neuen europäischen Gemeinschaft darstellen.“[5]
(20) Es wäre schön und ermutigend, wenn wir uns in der Zeit der Vorbereitung auf unsere Wallfahrt nach Mariazell in der Mühe um diese drei Schwerpunkte verbunden wissen könnten:
(21) Erstens: Suchen wir im Lesen und Leben des Wortes Gottes eine neue Verbundenheit und Vertrautheit mit Christus. Er allein hat Worte des ewigen Lebens (vgl. Joh 6,68). Lesen wir diese Worte aber nicht nur, sondern leben wir sie auch! Wir sollen die Kunst des Gebetes neu entdecken. Das Erlernen des christlichen Gebetes ist das Geheimnis eines wirklich lebendigen Christentums. Jesus ist der Lehrer des Gebetes. Niemand hat je so gebetet wie Jesus. Sein Gebet ist die Sprache eines Herzens, das das menschliche Herz des Sohnes Gottes ist. Er will, dass wir alle durch ihn zum Vater finden. Wenn Jesus seine Jünger beten lehrt, so nimmt er sie gewissermaßen bei der Hand, um sie zum Vater zu führen, ins Leben des lebendigen Gottes. Jesu Gebetsschule besteht zuerst in der Nachfolge. Ehe er seine Jünger beten lehrt, prägt er ihnen die Haltungen ein, die sein Leben bestimmen: die Seligpreisungen (Mt 5,3–12).
(22) Zweitens: Entdecken wir neu den Sonntag und die Eucharistie als die Feier mit Christus, dem Auferstandenen, der uns unter den Gestalten von Brot und Wein seinen Leib und sein Blut, sein göttliches Leben schenkt. Entdecken wir in dieser Feier das Sakrament der wahren Einheit, auf welche die Menschen warten – eine Einheit mit Gott, die uns zugleich zu Schwestern und Brüdern macht. Im Gottesdienst wird das „Evangelium der Hoffnung“ gefeiert. Die Liturgie ist Höhepunkt und Quelle des kirchlichen Lebens (vgl. SC 10). Die Teilnahme an der Eucharistie ist für jeden Getauften wirklich das Herz des Sonntags.[6] Man kann den Primat des Gebets und der Heiligkeit nur von einem erneuerten Hören des Wortes Gottes her begreifen.
(23) Drittens: Das Leben aus dem Wort Gottes und aus der Eucharistie mündet in ein Leben, das geprägt ist von der gegenseitigen Liebe. Es ist ein Leben, das uns nicht nur tief mit Gott verbindet, sondern auch konkret ist – im Einsatz für das Leben des Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, im Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Eine wertvolle Orientierung dafür haben wir in der Soziallehre der Kirche, die durch unseren Einsatz zu einem Bauprinzip für Europa werden soll. Allen Menschen gilt dieser Dienst – besonders denen, die benachteiligt und entrechtet sind, die an Seele und Leib hungern. So werden wir das neue Gebot erfüllen, das zum Vermächtnis Jesu gehört (vgl. Joh 13,34). Die glaubwürdige Verkündigung des „Evangeliums der Hoffnung“ beruht auf dem Grund der echten Nächstenliebe. Das gelebte Zeugnis der Liebe ist unerlässlich. – Heute soll besondere Aufmerksamkeit der Familie und der Jugend geschenkt werden. Dann wird die Kirche als Haus und Schule der Gemeinschaft zum Ort neuer Berufungen werden.
(24) Liebe Schwestern und Brüder! Der Heilige Vater ermutigt uns zu Beginn des neuen Jahrtausends mit den Worten Jesu an Petrus: „Duc in altum! Gehen wir voll Hoffnung voran! Ein neues Jahrtausend liegt vor der Kirche wie ein weiter Ozean, auf den es hinauszufahren gilt. Dabei zählen wir auf die Hilfe Jesu Christi. Der Sohn Gottes, der aus Liebe zum Menschen vor zweitausend Jahren Mensch wurde, vollbringt auch heute sein Werk. Wir brauchen aufmerksame Augen, um es zu sehen, und vor allem ein großes Herz, um selber seine Werkzeuge zu werden. (...) Dabei fühlen wir uns getragen von der Hoffnung, ‚die nicht zugrunde gehen lässt’ (Röm 5,5).“[7]
(25) Auf diesem Weg begleitet uns die seligste Jungfrau Maria, „Stern der neuen Evangelisierung“. Sie ist leuchtende Morgenröte und sicherer Leitstern auf unserer Pilgerschaft. Die heiligste Jungfrau, die „Frau der Hoffnung“, hat sich in allen Völkern und in allen Ländern Europas mehrmals als Mutter gezeigt, fähig, in schwierigen Augenblicken der Geschichte Europas Hoffnung zu geben. Unsere Völker verehren die Mutter Gottes an vielen bekannten Wallfahrtsorten. Aber als zentrale marianische Heiligtümer gelten diese: in Bosnien und Herzegowina Kondžilo-Komušina und Hrasno, in Kroatien Marija Bistrica, in Österreich Mariazell, in Polen Tschenstochau (Jasna Gora), in der Slowakei Šaštin, in Slowenien Maria Hilf in Brezje, in Tschechien Velehrad und in Ungarn Máriapócs. – Wir rufen zusammen zur einen himmlischen Mutter aller Gläubigen in Mariazell: Magna Mater Austriae, Magna Domina Hungarorum, Alma Mater Gentium Slavorum, segne die Kirche in unseren Ländern!
(26) Wie einst die Apostel mit der Mutter des Herrn, so wollen auch wir inständig beten, dass der Heilige Geist das Antlitz der Erde erneuere. Der selige Johannes XXIII. erhoffte ein erneutes Pfingstwunder in unserer Zeit. Um Europa neue Hoffnung zu geben, müssen wir alle auf Maria schauen und sie um ihre Fürbitte anrufen, damit sie sich weiterhin als Mutter der Hoffnung zeigt. Sie möge uns und ganz Europa auf den Weg des Erbarmens zur Begegnung mit „Jesus Christus, unserer Hoffnung“ (1 Tim 1,1) führen. Von ihm erhoffen wir die Erneuerung eines christlichen Europa. Denn Maria, die Mutter des Herrn, lehrt uns, das Wort Gottes anzunehmen und es zu befolgen.
Die Erzbischöfe und Bischöfe von
Bosnien und Herzegowina
Kroatien
Österreich
Polen
Slowakei
Slowenien
Tschechien
Ungarn
Zagreb, am 29. April 2003,
dem Fest der heiligen Katharina von Siena
Weitere Informationen: www.katholikentag.at
[1] Johannes Paul II., Ansprache bei der Vesperfeier für Europa auf dem Heldenplatz in Wien (10. September 1983), 1, in: L‘Osservatore Romano deutsch, Nr. 37/1983, S. 5.
[2] Siehe: Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung DOMINUS IESUS. Über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und seiner Kirche (6. August 2000), in: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 148, Bonn 2000.
[3] So lautet der Grundtext, Instrumentum laboris der Bischofssynode: Zweite Sonderversammlung für Europa, in: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 138, Bonn 1999.
[4] Ebd., Die Artikel von 51 bis 87 beschreiben ausführlich die drei genannten Bereiche.
[5] Instrumentum laboris der Bischofssynode: Zweite Sonderversammlung für Europa, Art. 53.
[6] Vgl. Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Dies Domini über die Heiligung des Sonntags (31. Mai 1998), in: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 133, Bonn 1998. Siehe auch: Die österreichischen Bischöfe, Sonntag und Feiertage in Österreich, Wien 2001.
[7] Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte (6. Januar 2001), Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 150, Bonn 2001, 58.