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Predigt:

In der Hoffnung auf die Auferstehung

32. Sonntag im Jahreskreis C (07.11.2010)

L1: 2 Makk 7,1-2.7a.9-14; L2: 2 Thess 2,16-3,5; Ev: Lk 20,27-38


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Vor wenigen Tagen haben wir Allerheiligen und Allerseelen gefeiert und dabei in besonderer Weise aller unserer lieben Verstorbenen gedacht und für sie gebetet, dass Gott der Herr sie aufnehme in das himmlische Jerusalem, in das ewige Reich Gottes, in die Schau seiner Herrlichkeit, in den ewigen Frieden und in die ewige Erfüllung ihres Lebens in der Gemeinschaft aller Heiligen.

Die Schrifttexte dieses Sonntags führen uns weiter und weisen uns, was ganz wichtig ist, auf das Geheimnis der Auferstehung hin. Gott überlässt die Verstorbenen nicht ihrem Schicksal, sondern wird sie auferwecken am Jüngsten Tag, wenn Christus in Herrlichkeit wiederkommt, um zu richten die Lebenden und die Toten.

Im Kompendium des Katechismus der Katholischen Kirche heißt es dazu (Nr. 204): „Wie Christus wahrhaft von den Toten auferstanden ist und für immer lebt, so wird er selbst alle am Letzten Tag mit einem unvergänglichen Leib auferwecken: ‚Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht‘ (Joh 5, 29).“

Wir sind also im Glauben davon überzeugt, „dass der endgültige Zustand des Menschen nicht nur die vom Leib getrennte Geistseele betrifft, sondern dass auch unsere sterblichen Leiber einst wieder lebendig werden“ (Kompendium, Nr. 203).

So berichtet die erste Lesung aus dem 2. Buch der Makkabäer von jener endzeitlichen Hoffnung der Märtyrer, dass ihnen Gott selbst das Leben wieder schenken wird, das ihnen die Feindes des Glaubens entreißen. Der vierte der makkabäischen Brüder sagt zum tyrannischen König: „Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns wieder auferweckt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben.“

Und im Evangelium spricht Jesus Christus von der Macht Gottes, der kein Gott der Toten, sondern der Lebenden ist. Gott wird auch unseren Leib einmal auferwecken, und wir hoffen zuversichtlich, dass wir dann dem auferstandenen Leib Christi in seiner Herrlichkeit angeglichen werden.

Als Auferstandene befinden sich die Menschen in einer neuen Daseinsweise; die Grenzen von Raum und Zeit gelten für sie nicht mehr. Jesus spricht ausdrücklich auch davon, dass jene Menschen „nicht mehr heiraten“ werden und „auch nicht mehr sterben können, weil sie den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen Gottes geworden sind.“

Unsere Vorstellungskraft reicht nicht aus, uns dies alles auszumalen. Doch wir wissen, dass Gott in seiner Liebe alles zum Guten führt, wenn wir ihm nur unser Vertrauen schenken. An der Hand der Gottesmutter Maria wollen wir uns führen lassen, Schritt für Schritt, der ewigen Herrlichkeit Gottes im Himmel entgegen.

Amen.