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Predigt:

Hochfest des heiligen Josef A (19.03.2005)

L1: 2 Sam 7, 4-5a.12-14a.16; L 2: Röm 4, 13.16-18.22; Ev: Mt 1, 16.18-21.24a oder Lk 2, 41-51a


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Im Matthäusevangelium tritt eine große Gestalt auf: Es ist ein Mann des Glaubens und der Tat, von dem kein einziges Wort überliefert ist. Wohl aber heißt es von ihm, dass er „gerecht“ war und dass er tat, was Gott der Herr ihm auftrug.

Die Kirche verehrt diesen großen Heiligen als ihren besonderen Schutzpatron. Die Rede ist vom heiligen Josef, dem jungfräulichen Bräutigam und Ehemann Marias, dem gesetzlichen Vater des Jesuskindes, das die heilige Jungfrau Maria ohne seine leibliche Mitwirkung vom Heiligen Geist empfangen hatte.

Der heilige Josef ist der große Mann, der sein Leben ganz in den Dienst des Planes Gottes gestellt hat. Bestimmt hatte er seine Vorstellungen vom Leben, das er gemeinsam mit seiner Braut Maria führen wollte, sobald er sie als seine Frau zu sich genommen hatte. Diese Lebenspläne waren aber eingebunden in die göttliche Gnadenführung und Vorsehung. Josef und Maria waren einander in Liebe zugetan, doch ihre gemeinsame Liebe sollte allein Gott gehören. So waren sie in allem offen für den Plan der göttlichen Liebe.

Diese Bereitschaft des heiligen Josef und seiner jungfräulichen Braut war mit überraschenden Wendungen ihres Lebens verbunden. Als Josef von Nazareth gewahr wurde, dass Maria ein Kind erwartete, das nicht von ihm war, begriff er noch nicht das Wirken Gottes. Der Engel offenbarte ihm im Traum, dass Maria ihr Kind Jesus vom Heiligen Geist empfangen hatte und dass dieser Jesus der Erlöser der Menschen sein werde.

Angesichts einer solchen Botschaft mag sich Josef gefragt haben, ob er denn nun überflüssig sei. Das Gegenteil war der Fall: Gott selber vertraute ihm seinen Sohn an. Diesem sollte er ein väterlicher Beschützer sein. Das Jesuskind, das nur einen einzigen Vater hatte, den im Himmel, würde dennoch auf Erden zu ihm „Vater“ sagen und ihm in kindlicher Liebe zugetan sein und gehorchen. Welch wunderbare Ordnung!

Maria, die Jungfrau, sollte Josef zu sich nehmen als seine Frau, um sie gerade auf diese Weise zu beschützen. Josef sollte ihr ein liebevoller Gemahl sein, der mit seiner Frau in wahrer Einheit des Herzens verbunden war, und er würde dem Jesuskind ein fürsorgender Vater sein.

Das alles hat der heilige Josef in vorbildlicher Weise erfüllt. Er war kein Sprüchemacher, sondern ein Mann der stillen Tat, des vorbildlichen Dienstes und der Ganzhingabe an den Willen Gottes. Wir brauchen das Vorbild des heiligen Josef, besonders für unsere Väter. Wir brauchen seine Fürbitte für die Ehen und Familien, für die geistlichen Berufe und für die Kirche insgesamt.

Sankt Josef ist der Schutzpatron der Kirche. Wenn wir uns ihm anempfehlen, wird er uns den Weg weisen zu einer innigen und tatkräftigen Verbundenheit mit Jesus Christus und der heiligen Jungfrau Maria. So sollen auch wir einst in der Gemeinschaft mit ihm und allen Heiligen der himmlischen Vollendung teilhaftig werden. Amen.