www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Das Wirken des Heiligen Geistes

Pfingstsonntag C (19.05.2013)

L1: Apg 2,1-11; L2: 1 Kor 12,3b-7.12-13 (oder: Röm 8,8-17); Ev: Joh 20,19-23 (oder: Joh 14,15-16.23b-26)


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Pfingsten ist das hohe Fest des Heiligen Geistes. Diesen hat Christus der Herr vom Vater aus zu uns Menschen gesandt, nachdem er in seiner Auferstehung und Himmelfahrt heimgegangen war in die Herrlichkeit des Himmels.

Der Heilige Geist ist die dritte göttliche Person; er ist wahrer Gott wie der Vater und der Sohn. Doch diese drei göttlichen Personen sind nicht drei Götter, sondern der eine und einzige Gott, den wir anbeten und verehren.

Geheimnisvoll und doch kraftvoll ist das Wirken des Heiligen Geistes. Er bringt das Licht vom Himmel in diese Welt. Von ihm kommt jede gute Gabe, die er reichlich ausspendet an alle, die danach verlangen. So wird uns von Gott Trost und Erquickung zuteil für die Seele.

Gerade das tägliche Leben in seinen mitunter mühe- und leidvollen Erfahrungen ist angewiesen auf den Frieden und den Beistand des Heiligen Geistes. Er wirkt im Innersten unseres Herzens, wenn wir ihm nur Raum geben wollen. So werden wir von Grund auf erneuert und geheiligt. Gott selber wohnt in uns und erfüllt uns mit Liebe.

Dieser Geist Gottes nimmt unsere Sündenschuld hinweg durch das kostbare Blut Jesu Christi, durch welches wir mit dem Vater im Himmel versöhnt sind. Der Heilige Geist vermehrt unseren Glauben, stärkt unsere Hoffnung und entzündet unsere Liebe zu Gott und den Menschen.

So weist er uns den rechten Weg, wenn wir aus uns selber oft ratlos sind oder gar in die Irre gehen würden. Mit seinen siebenfachen Gaben steht er allezeit für uns bereit: er schenkt uns die Gabe der Weisheit und des Verstandes, die Gabe der Wissenschaft und der Frömmigkeit, die Gabe des Rates und der Stärke sowie der heiligen Gottesfurcht.

Schon in der heiligen Taufe, aber noch mehr in der Firmung wurden wir mit dem Heiligen Geist erfüllt. Als geisterfüllte Menschen leben wir unseren Glauben mit Freude. So weckt uns der Heilige Geist auf aus aller Trägheit und lenkt unser Herz auf Gott hin. Er regt uns an, Brücken zu bauen zu unseren Mitmenschen und ihnen beizustehen, wenn sie in Not sind.

Die Kirche unserer Tage hat nichts nötiger als das Wirken des Heiligen Geistes!

Sollten wir da nicht zu Gott beten und flehen, dass uns auf die Fürbitte der Gottesmutter Maria dieser Geist von oben zuteilwird?

Der Heilige Geist löscht unser Personsein nicht aus; er ersetzt nicht den menschlichen Beitrag und das menschliche Wirken. Im Gegenteil: wir werden in unseren eigenen Kräften gestärkt und ins Übernatürliche erhoben!

So bitten wir Gott den Herrn mit den Worten aus der Pfingstsequenz:

Komm herab, o Heil‘ger Geist, / der die finstre Nacht zerreißt, / strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt, / komm, der gute Gaben gibt, / komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit, / Gast, der Herz und Sinn erfreut, / köstlich Labsal in der Not,

in der Unrast schenkst du Ruh, / hauchst in Hitze Kühlung zu, / spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht, / fülle Herz und Angesicht, / dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn / kann im Menschen nichts bestehn, / kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein, / Dürrem gieße Leben ein, / heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart, / löse, was in sich erstarrt, / lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut, / das auf deine Hilfe baut, / deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn, / deines Heils Vollendung sehn / und der Freuden Ewigkeit. Amen