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Predigt:

Christus ist wahrhaft vom Tode erstanden

Ostersonntag C (31.03.2013)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18 oder Lk 24,1-12


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Menschlich gesehen war es das Ende: Da stirbt dieser Jesus, auf den seine Apostel und Jünger alle ihre Hoffnung gesetzt hatten, am Kreuz! Das Kreuz galt als Zeichen der Schande; ja es war die Todesart eines Verbrechers, die Jesus auf sich genommen hatte! Er, der Unschuldige und Heilige, war wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt worden. In der Hingabe seiner Liebe nahm er die Sünde der Welt auf sich und versöhnte die Menschen mit Gott.

Doch all diese Zusammenhänge waren den Jüngern Jesu unmittelbar nach seinem Tod nicht bewusst. Für sie war eine Welt voller Hoffnungen zusammengebrochen. Wie sollte und konnte es für sie ohne Jesus weitergehen?

Mitten in diese namenlose und lähmende Trauer hinein erstrahlt plötzlich das helle Licht von Ostern: Zuerst sind es äußere Zeichen, wie das leere Grab und die zusammengefalteten Leinenbinden sowie das Schweißtuch, womit man den Leichnam Jesu eingehüllt hatte. Dann aber sind es Engel, die zuerst den Frauen begegnen, die den Leichnam Jesu mit wohlriechendem Öl salben wollen, wie dies zur jüdischen Begräbnissitte gehört. Und dann erscheint Jesus selber seinen Jüngern: wiederum zuerst den Frauen, dann den Aposteln, vor allem dem Petrus, sowie den übrigen Jüngern. Die Gewissheit verdichtet sich, ja sie ist handgreiflich geworden, als die Jünger Jesus sehen und ihn sogar anfassen dürfen: Er lebt! Er ist von den Toten erstanden!

Was dies wirklich bedeutet, erschließt sich den Jüngern erst in den nächsten Tagen und Wochen in der immer wieder von Gott gewährten Begegnung mit dem auferstandenen Herrn. Jesus war nicht scheintot; er war wirklich gestorben und stieg hinab ins Reich des Todes, um von dort alle Gerechten des Alten Bundes heimzuholen und in sein himmlisches Reich zu geleiten. Er wurde auferweckt am dritten Tag; sein Leib ist nun verherrlicht, der Tod hat keine Macht mehr über ihn. Er muss nicht mehr sterben, sondern lebt für immer in der Herrlichkeit des Vaters.

Durch das Geschenk des Heiligen Geistes, das wir in Taufe und Firmung empfangen, haben auch wir Anteil am göttlichen Leben. Wir wurden begraben mit Christus und leben mit ihm. Einst wird auch unser sterblicher Leib auferweckt werden, wenn Christus wiederkommt in Herrlichkeit, um zu richten die Lebenden und die Toten.

Auch in unserem Leben und im Leben der Kirche insgesamt kann es dunkle Stunden geben, wo die letzte Hoffnung uns zu verlassen droht. Doch selbst da ist der Herr mit uns, und zur rechten Zeit wird er sich uns zeigen als der Auferstandene.

Denn in der Auferstehung Christ ist alles Dunkel der Sünde und des Todes von uns genommen. Ein helles Licht strahlt auf in unserem Herzen. Es ist das Licht Christi, des Auferstandenen. Er lebt – und wir mit ihm. Halleluja! Amen