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Predigt:

Der Sieg der Liebe über alles Böse

Karfreitag C (29.03.2013)

L1: Jes 52,13-53,12; L2: Hebr 4,14-16 ; 5,7-9; Passions-Ev: Joh 18,1-19,42


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Die Passionsgeschichte nach dem Evangelisten Johannes zeigt uns in eindrücklicher Weise, was unser Herr Jesus Christus um unserer Sünden willen alles erduldet hat und wie er seinen Tod angenommen hat als Erweis seiner Liebe zu uns. Denn es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde (vgl. Joh 15,13)!

Vergessen wir nicht, dass unser Herr Jesus Christus zugleich wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Als Gott konnte er nicht leiden; als Mensch aber nahm er die Not und das Elend unseres Erdendaseins auf sich, und stellvertretend ließ er sich die Schuld aller Menschen aufladen, um sie in seinem Blut zu sühnen. Indem die Sünde ihre scheinbare Macht zeigen konnte, die den Erlöser der Welt dem Tod am Kreuz überführte, wurde sie in ihrem Wesen entmachtet: denn dort, wo die Liebe ist, kann der größte Hass und die größte Ungerechtigkeit und Gottlosigkeit nichts ausrichten. Gerade durch seinen Tod am Kreuz hat unser Herr die Sünde und den Tod besiegt!

Als Mensch hat Jesus die Trostlosigkeit auf sich genommen, die damit verbunden ist, dass die treuesten Freunde einen verlassen. Er hat es zugelassen, dass er ungerechtem Urteil ausgeliefert wurde. Sein Königtum, das nicht von dieser Welt ist, wurde geschmäht; er selbst wurde verspottet, bespuckt, geschlagen und misshandelt. Immer wieder ließen die Kräfte nach, sodass ein Mann vom Felde ihm helfen musste, das Kreuz zu tragen. Der Kreuzweg war in den Augen der Welt kein Triumphzug, sondern eine demütigende Erniedrigung und qualvolle Schmach.

Dennoch verbitterte unser Herr nicht; er ließ sich nicht vom Zorn und Hass seiner Verfolger anstecken, sondern begegnete ihnen in Geduld, Liebe und Sanftmut. Sterbend betete er noch für jene, die ihm Böses antaten. Die Frauen, die am Wege standen und ihm Trost schenken wollten, wies er auf die Notwendigkeit der eigenen Bekehrung hin. Maria, die Mutter Jesu, wurde in ihrem Herzen erschüttert von all dem, was ihrem Sohn angetan wurde. Dennoch wankte sie nicht im Glauben und hielt ihrem Sohn die Treue. Sie bejahte seine göttliche Sendung für das Heil der Menschen und litt auf diese Weise in ihrem Herzen all das mit, was Jesus in physischer Weise mit der ganzen Liebe seines Herzens auf sich nahm!

Erlöst sind wir durch die Liebe, die uns Gott in seinem Sohn erwiesen hat – bis zur Hingabe des Kreuzestodes. Zugleich strahlt im Sterben des Herrn bereits sein Ostersieg auf; dies wurde offenbar durch seine Auferstehung in Herrlichkeit.

Vereinen auch wir uns in Liebe mit dem Leiden des Herrn. Es möge für uns selber, aber auch für unsere Angehörigen und Freunde, ja für alle Menschen guten Willens fruchtbar werden für ihr ewiges Heil! Die Gottesmutter Maria, die Mutter der Schmerzen, begleite uns mit ihrer Fürsprache. Amen