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Predigt:

Ein Kind ist uns geboren

Hochfest der Geburt des Herrn (Christmette) C (24.12.2012)

L1: Jes 9,1-6; L2: Tit 2,11-14; Ev: Lk 2,1-14


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Weihnachten ist für uns Christen das Fest der Geburt des Erlösers Jesus Christus im Stall von Bethlehem. Mit seinem Kommen, das sich so unscheinbar vollzogen hat, wurde dennoch eine Wende in der Menschheitsgeschichte eingeleitet, sodass wir im Kalender die Jahre vor und nach der Geburt Christi zählen.

Welchen Stellenwert geben wir dem Weihnachtsfest? Was bedeutet Weihnachten für uns? Für viele Menschen zählt Weihnachten als Fest der Familie, wo man sich trifft und beisammen ist und verschiedene Geschenke austauscht. Der im Vorfeld auftretende Trubel, ja auch die mitunter aufdringliche Werbung sowie der damit verbundene Kommerz lassen allerdings das Eigentliche von Weihnachten in den Hintergrund treten. Dies gilt es neu zu entdecken!

Denn warum ist Weihnachten ein Fest familiärer Gemeinschaft, ein Fest auch des Schenkens? Die feierliche Liturgie dieser „Heiligen Nacht“ gibt uns die Antwort: Wir feiern Weihnachten, weil Gott Mensch geworden ist und uns liebt.

Dies alles würde uns persönlich jedoch nichts nützen, wenn wir dem Jesuskind nicht auch in unserem Herzen einen Platz bereiten wollten. Im Glauben und in der Liebe können und sollen wir den Erlöser Jesus Christus bei uns aufnehmen.

Vor 2000 Jahren gab es kein diplomatisches Empfangskomitee für den Erlöser der Welt: es heißt vielmehr, dass in der Herberge kein Platz für Maria und Josef war. So mussten sie mit einem Stall oder einer Höhle für Tiere vorlieb nehmen. In aller Armut wurde der Sohn Gottes geboren. Aber das Kind empfing von Anfang an jene Liebe, die einem jeden Menschen zuteilwerden soll: Seine Mutter Maria und auch der heilige Josef, sein väterlicher Beschützer, nahmen das Kind an und sorgten für es!

Gott wollte Mensch werden und als Mensch geboren werden – nicht in einem Königspalast, sondern in der Alltäglichkeit einer normalen Familie. Engel vom Himmel brachten den Hirten die frohe Kunde. Diese waren bereit und glaubten. Sie freuten sich, dass sie dem Kind begegnen durften. In ihm schenkt Gott uns seinen Frieden. Alle Menschen guten Willens dürfen diesen Frieden empfangen als Geschenk des göttlichen Wohlwollens.

Legen wir allen unseren Dank, aber auch alle unsere Bitten hin vor das Kind in der Krippe! Gott ist für einen jeden von uns Mensch geworden. Und eben deshalb weil uns Gott mit seiner Liebe beschenkt hat, dürfen auch wir einander Liebe erweisen. Das wollen wir nicht nur am Weihnachtsfest zum Ausdruck bringen, sondern wenn möglich das ganze Jahr. Amen