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Predigt:

Unsere Heimat ist im Himmel

Christi Himmelfahrt C (13.05.2010)

L1: Apg 1,1-11; L2: Eph 1,17-23 oder Hebr 9,24-28;10,19-23; Ev: Lk 24,46-53


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das heutige Hochfest lässt uns jenes einzigartige Ereignis feiern, dass Jesus vor den Augen seiner Apostel und Jünger am 40. Tag nach der Auferstehung in sichtbarer Weise in den Himmel aufgefahren ist. Damit vollendet unser Herr Jesus Christus sein Heilswerk hier auf Erden, indem er anzeigt, dass er endgültig in die Herrlichkeit seines Vaters im Himmel eingegangen ist. Zugleich aber verspricht er, dass er auf geheimnisvolle Weise bei den Menschen gegenwärtig bleibt, die als Glaubende noch auf Erden pilgern.

Das Hochfest Christi Himmelfahrt bringt eine zentrale Wahrheit unseres christlichen Lebens zum Ausdruck: dass nämlich auch wir mit Jesus, dem Herrn, zur Herrlichkeit des ewigen Lebens bei Gott berufen sind. „Unsere Heimat ist im Himmel“ (Phil 3,20); dort finden wir das Ziel unseres Lebens, die ewige Erfüllung und Vollendung allen irdischen Strebens.

Wie oft hat es doch schon in der Geschichte der Menschheit den Versuch gegeben, uns einzureden, dass nach dem Tode „alles aus“ sei. Es gebe kein ewige Leben. Wichtig sei allein das Diesseits. Je nach Auffassung sieht man dann das irdische Leben als Gelegenheit an, es sich gut gehen zu lassen und das Maximum an Genuss herauszuholen, oder man strebt in einer idealistischen Weise danach, die Lebensbedingungen auf dieser Erde zu verbessern, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Mitmenschen in Not. Aber in beiden Spielarten – nämlich in der egoistischen und in der sozialen Variante – geht es nur um den Menschen in seiner Endlichkeit, und zwar so, als ob der leibliche Tod wirklich das Ende von allem wäre. Von daher gesehen sind diese Vorstellungen eines rein irdischen Glücks doch von einer tiefen Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung getragen. Denn ohne Gott und ein ewiges Leben ist letztlich ja doch alles umsonst!

Demgegenüber schenkt uns der christliche Glaube wahre Hoffnung: Gott selbst wird unser Leben in seiner Liebe vollenden, wenn wir an ihn glauben und uns bemühen, ihm treu zu sein. Dann wird es einmal keine Trauer mehr geben, keinen Schmerz und keine Mühsal. Unser Streben nach dem Guten, nach Wahrheit, Schönheit und Liebe wird erfüllt sein, wenn wir Gott schauen dürfen von Angesicht zu Angesicht. In diese Herrlichkeit des ewigen Lebens bei Gott im Himmel wird schließlich auch unser Leib einbezogen sein, wenn Gott der Herr die Toten auferweckt und alles Sterbliche verwandelt und mit Unsterblichkeit bekleidet.

Der heutige Festtag erinnert uns daran: Jesus ist uns vorausgegangen zum himmlischen Vater, um auch uns eine Wohnung zu bereiten! Halleluja. Wir sind nicht allein gelassen hier auf Erden. Gottes Heiliger Geist stärkt und tröstet uns, und in seinem Wort und Sakrament ist der Herr selber bei uns geblieben und begleitet uns auf dem Pilgerweg des Glaubens – dem Ziel des ewigen und seligen Lebens bei Gott entgegen.

Amen.