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Predigt:

Christus will ich erkennen

5. Fastensonntag C (17.03.2013)

L1: Jes 43,16-21; L2: Phil 3,8-14; Ev: Joh 8,1-11


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Vor wenigen Tagen, am 13. März 2013, wurde uns ein neuer Papst vorgestellt: er nennt sich Franziskus, ist 76 Jahre alt und heißt ursprünglich Jorge Mario Bergoglio. Er war zuletzt Kardinal-Erzbischof von Buenos Aires in Argentinien. Schon die ersten Gesten und Worte des neuen Papstes zeugen von großer Einfachheit und Demut; so hat er sich bereits die Herzen vieler Menschen erobert. Zuerst hat er schon mehrmals seinem großen und verdienten Vorgänger-Papst Benedikt XVI. gedankt, der aus Altersgründen sein Amt niedergelegt hat.

In den ersten Predigten und Ansprachen, die Papst Franziskus gehalten hat, ist bereits klar sein Hauptanliegen hervorgetreten: es geht um die Verkündigung des Evangeliums an alle Menschen. So sagte er am 15.03. wörtlichzu den Kardinälen: „Die Wahrheit des Christentums ist anziehend und überzeugend, weil die auf das tiefe Bedürfnis der menschlichen Existenz antwortet und auf überzeugende Weise verkündet, dass Christus der einzige Erlöser des ganzen Menschen und aller Menschen ist. Diese Botschaft bleibt heute wie zu Beginn des Christentums gültig, als die große missionarische Expansion des Evangeliums stattfand.“

Und einen Tag zuvorpredigte er bei der hl. Messe in der Sixtinischen Kapelle über die wahre Auferbauung und Erneuerung der Kirche Christi: Es braucht „den Mut in Anwesenheit des Herrn zu schreiten, mit dem Kreuz des Herrn; die Kirche auf das Blut des Herrn zu bauen, das am Kreuz vergossen wurde; und sich zur einzigen Herrlichkeit zu bekennen, zum gekreuzigten Christus. So wird die Kirche voranschreiten.“ Denn wie er formulierte: „Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz bauen, und wenn wir uns zu einem Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir keine Jünger des Herrn: wir sind weltlich, wir sind Bischöfe, Priester, Kardinäle, aber keine Jünger des Herrn.“

Die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper spricht von der alles übertreffenden Erkenntnis Jesu Christi, des Erlösers. Ihn im Glauben zu erkennen und in Verbundenheit mit ihm zu leben und zu sterben – das ist für den Apostel entscheidend. Er ist bereit, alles Übrige hintanzustellen, um Jesus Christus zu finden und mit ihm in Liebe verbunden zu sein. Die Gemeinschaft mit seinem Tod und seiner Auferstehung soll ihn einst zur ewigen Vollendung führen, zur Teilhabe an der Auferstehung von den Toten.

So wollen wir in diesen Tagen besonders für den neugewählten Papst Franziskus beten, dass er die Kirche Christi kraftvoll und unbeirrt leiten möge, so wie sie ihm der Herr selber anvertraut hat. Der Papst hat sich und die Kirche der Fürbitte der Gottesmutter Maria anempfohlen!

Dass die feierliche Amtseinführung des neuen Papstes am Hochfest des heiligen Josef stattfindet, ist sicher nicht ohne Bedeutung: Der heilige Josef ist ja der besondere Schutzpatron der Kirche. Er hat in Liebe gesorgt für die Gottesmutter Maria und das Jesuskind; durch seine Fürbitte bei Gott tritt er ein für alle Anliegen der Kinder Gottes, die zur Kirche Christi gehören. Wir dürfen und wollen auch uns seiner machtvollen Fürbitte anvertrauen! Amen