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Predigt:

Gott geht alle Wege mit uns

3. Fastensonntag C (03.03.2013)

L1: Ex 3,1-8a.13-15; L2: 1 Kor 10,1-6.10-12; Ev: Lk 13,1-9


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Immer wieder fragen sich die Menschen: Wo ist Gott? Wie begegnet er mir in meinem Leben? Wo zeigt er seine Kraft und Stärke? Angesichts dieser Fragen tut es gut, sich auf die Heilsgeschichte Gottes mit uns Menschen zu besinnen, von der uns die Lesungen und das Evangelium Auskunft geben.

Im brennenden Dornbusch offenbart sich Gott dem Mose als der „Ich-bin-da“. Dieser Name, welcher die Fülle des Seins und Lebens ausdrückt, bleibt zugleich ein Geheimnis: Gott wendet sich uns Menschen zu und zeigt uns seine Nähe, ohne dass wir sein Wesen erschöpfend erkennen und ausloten können. Die Zusage lautet jedoch: Gott geht den Weg mit uns; er leitet und begleitet sein Volk, das er in Liebe erwählt hat.

Dies gilt in hervorragendem Maß für das Volk des neuen Bundes, die Kirche. Wir werden beschenkt durch die Gaben Gottes in den heiligen Sakramenten: vor allem in der heiligen Taufe, in der wir das göttliche Leben empfangen haben, und in der heiligen Eucharistie, in der dieses göttliche Leben genährt und gestärkt wird. Auch für uns ist Gott der „Ich-bin-da“. In Jesus Christus hat sich Gott endgültig auf die Seite der Menschen gestellt und uns durch sein Leiden und Sterben befreit von aller Sünde und allem Bösen.

All dies vermag uns in der gegenwärtigen Stunde Hoffnung zu geben: denn gerade jetzt nach dem Papstrücktritt und vor der Wahl eines neuen Nachfolgers Petri gibt es nicht wenige Menschen, die verunsichert sind und sich fragen, wie es wohl weitergehen wird mit der Kirche. Gott bleibt seinem Volke treu: das gilt gerade auch für unsere Zeit. Er hat die Kirche auf den Felsen Petri gegründet, sodass die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden. Wesentlich ist freilich, dass wir Glaubende sind und es bleiben. Wir sind täglich herausgefordert, umzukehren zu Gott dem Herrn.

Im Evangelium spricht Jesus von dieser Notwendigkeit der Bekehrung. Sie besteht für alle Menschen, wenn auch in verschiedener Weise. Wir alle bedürfen des Erbarmens Gottes, da wir Sünder sind. In der heiligen Taufe wurden wir von der Erbschuld befreit; im Bußsakrament wird die heiligmachende Gnade neu geschenkt, wenn sie durch eine Todsünde verloren gegangen ist, beziehungsweise sie wird dort gefestigt und vertieft, wo wir „bloß“ lässliche Sünden zu beichten haben. Immer aber ist es ein Geschenk der Gnade Gottes, wenn wir Vergebung und Heiligung erfahren. Auf diese ständige Bereitschaft der Buße und der Umkehr kommt es letztlich an; das wollen uns auch diese Wochen und Tage vor Ostern vermitteln.

So gehen wir mit Jesus Christus unseren Lebensweg; und auch die Kirche insgesamt pilgert als das Volk Gottes durch die Zeiten, der ewigen Vollendung entgegen. Wir danken Gott, dass wir Papst Benedikt haben durften, und wir bitten den Herrn, uns auch jetzt bald wieder einen guten Papst zu schenken, der die Kirche auf guten Wegen führen wird. Amen