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Predigt:

Der Weg zur wahren Freude

3. Adventsonntag C (16.12.2012)

L1: Zef 3,14-17; L2: Phil 4,4-7; Ev: Lk 3,10-18


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Nur mehr eine Woche und zwei Tage trennen uns vom 25. Dezember, dem Weihnachtstag. Der heutige dritte Adventssonntag wird auch „Gaudete“ genannt: „Freuet euch!“

In der Lesung aus dem Propheten Zefanja kommt der Jubel darüber zum Ausdruck, dass Gott sich seinem Volk wieder zuwendet und alles Unheil von ihm fernhält. Die Botschaft lautet: „Der König Israels, der Herr, ist in deiner Mitte“, und es klingt wie ein Hochzeitslied, denn Gott ist der Bräutigam seines Volkes, das er in Liebe erwählt hat. Gott selber „freut sich und jubelt über dich; er erneuert seine Liebe zu dir.“

Die Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper zeigt uns auf, wie eine christliche Lebenshaltung aussehen soll. Alles steht unter dem Vorzeichen: „Der Herr ist nahe.“ Eben deshalb ermuntert Paulus seine Adressaten: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ Der Auftrag lautet, allen Menschen wohlwollend gegenüberzutreten und ihnen Gutes zu tun: „Eure Güte werde allen Menschen bekannt.“ Keine kleinliche Sorge soll das Herz erfüllen, sondern der Christ bringt in jeder Lage betend und flehend seine Bitten mit Dank vor Gott. Dann wird uns eine einzigartige Erfahrung zuteil: in unserem Herz herrscht der Friede Christi, der alles Verstehen übersteigt.

Was aber haben die ernsten und doch etwas hart scheinenden Worte Johannes des Täufers mit der christlichen Freude zu tun? Ist Johannes vielleicht ein Prophet, der den Menschen Angst macht, so wie einige dies in diesen Tagen tun, indem sie den kommenden Weltuntergang verkünden?

Nein, gewiss nicht! Johannes ist zwar ein Bußprediger, aber er will die Menschen zur großen Freude hinführen, die sie in der Begegnung mit dem Erlöser Jesus Christus finden werden. Die Umkehr, die er predigt, soll helfen, das Böse hinter sich zu lassen und das Herz ganz Gott zuzuwenden. Eben deshalb ist es nötig, den Weg der Gerechtigkeit und der Liebe zu beschreiten. In diesem Sinn gibt Johannes den Angehörigen der verschiedenen Berufsgruppen eine konkrete Antwort. Die Soldaten sollen sich mit ihrem Sold begnügen, niemanden erpressen und misshandeln. Die Zöllner sollen nicht mehr verlangen als festgesetzt ist. Wer genug zu essen hat und sich gut kleiden kann, soll mit demjenigen teilen, der davon zu wenig hat.

Wie bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor? Wir sind eingeladen, in dieser Zeit das Bußsakrament zu empfangen. In der heiligen Beichte schenkt uns Gott die Vergebung der Sünden, sodass wir den freien Blick über unser Leben erhalten und voller Mut und Hoffnung das Gute tun können. Auch dies ist ein Weg zur Freude!

Nicht Angst, sondern Gottvertrauen soll unser Herz erfüllen: der Herr ist nahe. Dies gilt auch in dunklen und schweren Stunden; Gott hat uns seine bleibende Nähe zugesagt und geschenkt in seinem Sohn Jesus Christus.

Wir wissen nicht, wie unser Leben weitergeht. Doch eines ist gewiss: Gott ist an unserer Seite; er geht den Weg mit uns. Ist es da nicht angebracht, dass wir die lebendige Verbindung mit Gott im Gebet immer wieder neu suchen? Der Advent mit seinen besinnlichen Stunden kann uns helfen, das Beten neu zu entdecken!

Unser Heiliger Vater hat in den letzten Tagen drei kurze Botschaften über Twitter abgesetzt. Benedikt XVI. schrieb:

„Liebe Freunde! Gerne verbinde ich mich mit euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich euch.“

„Wie können wir das Jahr des Glaubens in unserem Alltag besser leben?“

„Sprich mit Jesus im Gebet. Hör Jesus zu, der im Evangelium zu dir spricht. Finde Jesus in den Notleidenden.“

Die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria führe uns hin zu ihrem Sohn Jesus Christus; sie zeige uns ihr Kind im Stall von Bethlehem! Amen