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Predigt:

Der Glaube an die Auferstehung

32. Sonntag im Jahreskreis C (10.11.2013)

L1: 2 Makk 7,1-2.7a.9-14; L2: 2 Thess 2,16-3,5; Ev: Lk 20,27-38


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Noch stehen wir im „Jahr des Glaubens“, und gerade das Evangelium dieses Sonntags fordert uns heraus und ruft uns zum Glauben!

Es geht um nichts anderes als um die Wirklichkeit des ewigen Lebens bei Gott und damit zusammenhängend um die Auferstehung. Der Glaube an unsere eigene Auferstehung aber gründet sich auf die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Schon der heilige Paulus hatte es ganz klar formuliert: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und euer Glaube sinnlos.“ (1 Kor 15,14)

Schon zurzeit Jesu gab es Menschen, welche nicht an die Unsterblichkeit der Seele und die Auferstehung des Leibes glaubten. Sie konnten es sich mit ihrem begrenzten Verstand nicht vorstellen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, und darum lehnten sie den diesbezüglichen Glauben ab. Es handelt sich vor allem um die religiöse Partei der Sadduzäer.

Und diese stellen Jesus eine Fangfrage, um die angebliche Unhaltbarkeit des Auferstehungsglaubens aufzuzeigen. Der erste von sieben Brüdern heiratet eine Frau, doch er stirbt kinderlos. Gemäß jüdischem Brauch heiratet dann der zweite Bruder die Witwe seines verstorbenen Bruders; auch sie haben keine Kinder. Das wiederholt sich bis zum siebten Bruder. Schließlich stirbt auch die Frau, ohne dass sie von irgendeinem Mann Kinder bekommen hätte.

So fragen die Sadduzäer: „Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt.“

Zugegeben, das klingt recht logisch: vorausgesetzt man stellt sich das Leben nach der Auferstehung in irdischen Kategorien vor. Genau hier aber liegt der Fehler, wie Jesus sagt, denn: „Nur in dieser Welt heiraten die Menschen.“

Gott aber „ist kein Gott von Toten, sondern von Lebenden“ (Lk 20,38). Auch Abraham, Isaak und Jakob, die längst gestorben sind, sind für ihn lebendig. Seiner Macht ist es zuzutrauen, dass er die Toten auferwecken kann zum ewigen Leben.

Diese Worte des Herrn haben sich in seiner eigenen Auferstehung von den Toten bewahrheitet. Zugleich ist uns die Verheißung geschenkt, dass wir in Einheit mit Jesus Christus von den Toten auferstehen werden. Der Apostel Paulus hält fest: „Wenn Jesus – und das ist unser Glaube – gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.“ (1 Thess 4,14)

Diese Glaubensüberzeugung gibt uns Trost und schenkt uns Hoffnung: für uns selber, aber auch für alle jene, die im Tod von uns gegangen sind. Wir beten für sie, dass Gott der Herr sie aufnehme in sein ewiges Reich und ihnen ewiges Leben in seiner Freude schenke.

In der Auferstehung wird unser Leib verwandelt und verherrlicht werden nach dem Bild des auferstandenen und verherrlichten Christus. Der Tod kann uns nichts mehr anhaben; die Kindschaft Gottes ist endgültig offenbar geworden, und jeder Mensch steht in einer unmittelbaren Gemeinschaft mit Gott.

Zugleich aber sind in der Gemeinschaft der Heiligen alle Geretteten in heiliger Wertschätzung und lauterer Liebe verbunden. Die Ehe als soziale Ordnungseinheit wird es nicht mehr geben; dennoch werden alle, die in Liebe auf Erden miteinander verbunden waren, sich im Himmel wieder finden, wenn sie in der Freundschaft mit Gott gestorben sind. Gott macht alles gut; er erfüllt unsere Sehnsucht nach Liebe, Frieden und Gerechtigkeit; er schenkt uns ewiges Leben, ja lässt uns teilhaben an der Auferstehung Christi.

Rufen wir die Gottesmutter Maria um ihre Fürbitte bei ihrem Sohn Jesus Christus an, dass auch wir der Auferstehung zum Leben teilhaftig werden und das Glück seliger Gemeinschaft in Gott erfahren dürfen. Amen