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Predigt:

Die wunderbaren Taten des Herrn

28. Sonntag im Jahreskreis C (13.10.2013)

L1: 2 Kön 5,14-17; L2: 2 Tim 2,8-13; Ev: Lk 17,11-19


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Beispiel der von Jesus geheilten zehn Aussätzigen zeigt uns, dass Dankbarkeit nicht selbstverständlich ist. Denn nur einer kam zurück zu Jesus, als er bemerkte, dass er geheilt war, „und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm.“ Und dann heißt es lapidar und für das Ohr eines frommen Juden auch provokant: „Dieser Mann war aus Samarien.“

Die Samariter galten nämlich als nicht rechtgläubig, und es gab wenig Gemeinschaft zwischen den Juden und den aus ihrer Sicht vom wahren Glauben abgefallenen Samaritern. Jesus anerkennt an anderer Stelle, als er eine samaritische Frau beim Jakobsbrunnen um Wasser bittet,  dass die Juden den Bund mit Gott in seiner Ursprünglichkeit bewahrt haben, während dies bei den Samaritern nicht der Fall ist: „Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden.“ (Joh 4,22)

Dennoch gilt: Wer den rechten Glauben hat, handelt deswegen nicht schon automatisch immer richtig. Und so kritisiert Jesus an den Pharisäern, dass sie zwar den Glauben mit ihren Lippen bekennen, ihn aber nicht in der Tat verwirklichen.

Hier aber beim Mann aus Samaria, den Jesus vom Aussatz geheilt hat und der zurückkehrt, um Jesus zu danken und Gott die Ehre zu geben, ist es anders: Er trägt offenbar einen tiefen Glauben im Herzen. Denn Jesus sagt zu ihm: „Dein Glaube hat dir geholfen.“

Blicken wir ein wenig auf unser Leben! Wie viele Wohltaten hat uns Gott schon erwiesen in seiner liebevollen Allmacht und Güte! Vieles ist uns gar nicht richtig bewusst. Zu sehr nehmen wir dies alles für selbstverständlich: Leben, Gesundheit, Familie, Freunde, Lebensunterhalt und Eigentum, die Schönheit der Natur, die Freude an der Musik, den Glauben und die Zugehörigkeit zur Kirche und vieles andere mehr, was uns an Gutem zukommt. Eigentlich sind wir von Anfang an Beschenkte, denn wen von uns hat Gott gefragt, als wir ins Leben treten durften? Zuvor existierten wir ja überhaupt nicht, und als wir durch die Liebe unserer Eltern gezeugt wurden, da hat uns Gott in seiner Schöpfermacht mit einer unsterblichen Seele ausgestattet und auf diese Weise ins Dasein gerufen.

Einen jeden von uns hat Gott der Herr ganz persönlich ins Leben gerufen, und mit jedem Menschen hat Gott Großes vor. Dies gilt vor allem im Hinblick auf das ewige Leben, das er uns schenken will. Schätzen wir dies ausreichend? Nehmen wir die Möglichkeit der Heilung von den Wunden der Seele – von den Sünden – in Anspruch, die uns Gott im Sakrament der Buße anbietet?

Die Lesung aus dem zweiten Buch der Könige zeigt uns: Da wurde ein Ausländer, der Syrer Naaman, geheilt, weil er auf die Worte des Propheten Elischa vertraut hatte. So fand er zum Glauben an den Gott Israels. Und auch der durch Jesus vom Aussatz geheilte Samariter war ein Fremder, der aber zu einem tiefen Glauben gefunden hatte. Gott beruft, wen er will. Er teilt seine Gnaden und Gaben aus in reichlicher Fülle. Dies gilt auch für unsere Zeit.

Verbinden wir uns daher an diesem Sonntag ganz besonderes mit unserem Papst Franziskus, der die Welt – wie viele Päpste zuvor – dem Unbefleckten Herzen der Gottesmutter Maria weiht. Zu diesem Anlass wurde eigens die Marienstatue aus Fatima nach Rom gebracht. Er empfiehlt die ganze Menschheit und so wie es die Gottesmutter gewünscht hat auch Russland dem Schutz des unbefleckten und mütterlichen Herzen Mariens. Mögen viele Menschen zum Glauben finden und die Barmherzigkeit Gottes in Fülle erfahren, sodass sie einstimmen können in das Lob und den Dank gegenüber dem gütigen und barmherzigen Gott! Amen