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Predigt:

33 Schritte mit Maria zu Jesus

24. Sonntag im Jahreskreis C (12.09.2010)

L1: Ex 32,7-11.13-14; L2: 1 Tim 1,12-17; Ev: Lk 15,1-32


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Am 12. September wird in Österreich das Fest Mariä Namen begangen; in diesem Jahr wird es allerdings wegen des Sonntags liturgisch nicht gefeiert. Dennoch ist es angebracht, ein wenig über die Gottesmutter Maria nachzudenken, denn sie ist ja für uns der Weg zu Jesus Christus, ihrem Sohn.

Das Mariä-Namen-Fest erinnert an den Sieg über die Türken, welche im Jahr 1683 Wien belagerten. Im Vertrauen auf die Fürbitte der Gottesmutter bitten wir Gott den Herrn auch heute um Schutz und Beistand in allen Gefahren des Leibes und der Seele!

Mit einem Festgottesdienst wird heute die Innenrenovierung der Basilika Maria Taferl feierlich abgeschlossen und das Weihejubiläum der berühmten Barockkirche über der Donau feierlich begangen. Im Rahmen des Gottesdienstes wird der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng auch den neuen Altar weihen. Der Bischof möchte in einem feierlichen Weiheakt die Diözese St. Pölten „neu der Mutter Gottes anvertrauen, mit dem Anliegen der echten Erneuerung.“

Wenn der Bischof die ganze Diözese in feierlicher Weise der Gottesmutter Maria anvertraut, dann sind wir eingeladen, diesen Akt der Hingabe innerlich mit zu vollziehen. Der Bischof regt an und lädt ein, dass sich möglichst viele in persönlicher Weise auf einen Glaubens- und Lebensweg mit Maria begeben. Dazu wurde die Aktion „33 Schritte – mit Maria zu Jesus!“ ins Leben gerufen. Wer sich im Laufe des Septembers und Oktobers beim Wallfahrtssekretariat in Maria Taferl anmeldet, erhält eine Broschüre mit Texten, die dann eine Hilfe sind für einen 33-tägigen Glaubensweg, der mit dem 5. November beginnt und mit dem 8. Dezember 2010 endet, dem Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria. Zum Abschluss der Aktion erfolgt nämlich an diesem Tag die Erneuerung des Taufversprechens in Maria Taferl mit Bischof Küng. Es handelt sich also um eine Art „Exerzitien im Alltag“, die 33 Tage dauern werden.

Zu betonen ist zweierlei: Es ist natürlich erstens alles freiwillig, für jene, die hier etwas Zeit und persönlichen Einsatz aufbringen wollen, um diese 33 Schritte an der Hand Mariens zu Jesus zu gehen. Zweitens ist das Ganze überhaupt nicht kompliziert. Jeder wird das auf seine Art machen, und die Texte sind eine Anregung für die Betrachtung und das Gebet, aber keine zwanghafte Vorgabe, die uns im geistlichen Leben einschränkt.

Der Grundgedanke ist der, dass Gott durch Maria zu uns Menschen kommen wollte: Als kleines Kind hat er sich der Mutter Maria anvertraut, die uns Jesus schenken durfte. Umgekehrt sind auch wir durch Jesus Christus vom Kreuz herab in der Person des Jüngers Johannes seiner eigenen Mutter Maria anvertraut worden. Sie beschützt und führt uns als unsere geistliche Mutter. Wenn wir sie in unser Leben aufnehmen und uns ihr ganz anvertrauen und schenken, also weihen, dann zeigt sie uns Jesus, ihren Sohn. Wer nahe bei Maria ist, ist nahe bei ihrem Kind, Jesus.

Wenn es im heutigen Evangelium heißt, dass Gott und die Engel und Heiligen im Himmel sich mehr über einen einzigen Sünder freuen, der sich bekehrt, als über 99 Gerechte, welche die Bekehrung scheinbar nicht nötig haben, dann wollen wir in aller Demut Gott um die Gnade der Bekehrung und auch um die Beharrlichkeit im Guten bitten. Eben dies drücken auch die Worte im „Ave Maria“ aus, wenn wir beten: „Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.