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Predigt:

Der Herr ist wahrhaft auferstanden

Ostersonntag B (08.04.2012)

L1: Apg 10,34a.37-43; L2: Kol 3,1-4 (oder: 1 Kor 5,6b-8); Ev: Joh 20,1-18


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Evangelium des Ostersonntags erzählt uns von der Erscheinung des auferstandenen Herrn vor Maria von Magdala. Sie war von Sehnsucht und Liebe erfüllt und ging deshalb zum Grab Christi. Dabei machte sie zwei Entdeckungen, die aber noch nicht ausreichten, dass sie zum Osterglauben fand: Zum einen sah sie, dass der schwere Stein vor dem Grab weggewälzt war und dass das Grab leer war. Sie meinte, man habe den Leichnam des Herrn aus dem Grab weggenommen. Und dann begegnete sie zwei Engeln in weißen Gewändern, die in der Grabkammer saßen. Aber auch das reichte noch nicht aus, um den Osterglauben zu begründen.

Maria von Magdala war immer noch untröstlich darüber, dass sie den Leichnam Jesu nicht auffinden konnte. Ihre Trauer versperrte ihr zunächst den Weg zur Wahrheit von der Auferstehung. Sogar als ihr Jesus persönlich erschien, erkannte sie ihn nicht; sie meinte, es sei der Gärtner. Als er sie aber mit ihrem Namen rief („Maria“), da erkannte sie den Herrn und Meister und wollte ihn nun am liebsten hier auf der Erde festhalten.

Dafür war aber die Zeit noch nicht gekommen. „Halte mich nicht fest: denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen“, sagte Jesus. Was folgen sollte, war der Auftrag zur Verkündigung der Auferstehung. Maria von Magdala sollte als erste zu den Aposteln eilen und ihnen  die Kunde von der Auferstehung Christi kundtun.

Jesus ist als der Auferstandene heimgekehrt ins Reich seines himmlischen Vaters, der auch unser Vater ist. Dort bereitet er den Seinen eine ewige Wohnung. Auferstehung bedeutet ja nicht Rückkehr ins irdische Leben, sondern eine neue Existenzweise des ganzen Menschen: Der verherrlichte Leib des Herrn ist dem Tod nicht mehr unterworfen; und doch kann Jesus Christus den Jüngern erscheinen und mit ihnen sprechen, sich berühren lassen und sogar Mahl halten.

Als Glaubende haben auch wir Anteil am Geheimnis der Auferstehung des Herrn. Wir sind durch die Taufe hineingenommen in den Tod Jesu und mit ihm bereits geistlich auferweckt. Die Verheißung der Lesung aus dem Kolosserbrief gilt auch uns: „Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.“

So erwarten wir in österlicher Hoffnung unsere eigene Vollendung bei Gott. Auch wir sollen Zeugen sein für die frohe Botschaft von der Auferstehung des Herrn. Halleluja, Christus lebt – und wir mit ihm! Amen