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Predigt:

Christus, das Licht der Welt

Osternacht B (07.04.2012)

L1: Gen 1,1-2,2; L2: Gen 22,1-18; L 3: Ex 14,15-15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11;L 6: Bar 3,9-15.32-4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Mk 16,1-7


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In der Osternacht erstrahlt das Licht Christi, des Auferstandenen. Eben dies wird durch die Lichtfeier bei dieser Liturgie auf feierliche Weise zum Ausdruck gebracht. Die Osterkerze symbolisiert den auferstandenen Christus. Er erleuchtet das Dunkel der Welt; sein Licht gibt uns Kraft und Hoffnung.

Ostern ist der Einbruch des ganz Neuen in diese Welt. Wenn wir die Auferstehung Christi nicht nur als Mythos nehmen, den irgendwelche Menschen erfunden und ausgestaltet haben, sondern als Wirklichkeit, dann steht das ganze Leben unter einem neuen Vorzeichen:

Nicht mehr der Tod hat das letzte Wort, nicht mehr das Unrecht triumphiert – sondern Gott, der ein Freund des Lebens ist! Der Vater hat seinen menschgewordenen Sohn auferweckt; so können wir es sagen, wenn wir auf die Menschheit Christi blicken. Der Sohn Gottes ist aus eigener Kraft von den Toten auferstanden: Diese Aussage bezieht sich auf seine Gottheit und sein allmächtiges Wirken.

Im Evangelium nach Markus wird uns von drei Frauen berichtet, die zum Grab Jesu gingen, weil sie seinen toten Leichnam nach jüdischer Sitte mit wohlriechenden Ölen salben wollten. Wie würden sie bloß den schweren Stein am Grabeingang entfernen können? Doch als sie zum Grab kamen, in das man hineingehen konnte, sahen sie, dass der Stein bereits weggewälzt war. Ein Mann mit einem weißen Gewand – es muss ein Engel gewesen sein – verkündete ihnen das Unglaubliche: „Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.“

Was sie mit ihren eigenen Augen sahen: Das Grab war leer. Und sie hatten die Botschaft des Engels! Den Auferstandenen selber hatten sie noch nicht gesehen. Dieser würde sich ihnen noch zeigen.

Die Aufgabe der Frauen war es jedenfalls, als erste zu den Aposteln zu gehen und ihnen die frohe Kunde zu bringen: „Jesus lebt!“ Dass die Osterbotschaft die Frauen als erste erreichte, zeigt, dass Gott sie ernst nimmt in ihrer fraulichen Würde und Eigenart. Sie haben aufgrund ihrer Beziehung zum Geheimnis des Lebens auch eine unmittelbarere Beziehung zu Gott, der das Leben und die Liebe ist. Männer tun gut daran, dieses wichtige Zeugnis der Frauen anzuerkennen!

Seit damals ist die Osterbotschaft oftmals verkündet und weitergeben worden. Viele Menschen haben ihr Glauben geschenkt und auch ganz persönlich die Kraft und Gegenwart des auferstandenen Herrn in ihrem Leben erfahren.

Wir sind eingeladen, Jesus Christus in unserem Herzen aufzunehmen. Er ist der König der Herrlichkeit. Er lebt, und sein Reich hat für immer Bestand. Wenn wir in Glaube und Liebe mit ihm vereint sind, haben wir teil an seiner Auferstehung. Unser Leben bekommt dann eine ganz neue Qualität: Wir brauchen nichts mehr zu fürchten, denn der Sohn Gottes hat durch seinen Tod und seine Auferstehung alles Böse überwunden.

Einst möge der auferstandene Herr auch unser Leben für immer vollenden in seiner Liebe, wenn er kommt in Herrlichkeit und die Toten auferweckt! Amen