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Predigt:

Das Vermächtnis seiner Liebe

Gründonnerstag B (05.04.2012)

L1: Ex 12,1-8.11-14; L2: 1 Kor 11,23-26; Ev: Joh 13,1-15


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In der heiligen Eucharistie begegnet uns Gott auf einzigartige Weise: Wir werden eins mit Jesus Christus, unserem Erlöser. Er kommt zu uns als wahrer Gott und Mensch, als der Gekreuzigte und Auferstandene, als der Herr der Herrlichkeit!

Jesus hat dieses Sakrament seinen Aposteln vor seinem Leiden und Sterben anvertraut. Beim Letzten Abendmahl gab er sich selbst den Seinen hin – unter den Gestalten von Brot und Wein! Wenn er die Worte spricht: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“, und „Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird“, dann hinterlässt er uns gleichsam sein Vermächtnis, sein Testament.

Gott schenkt sich uns ganz, er will unsere Speise sein für das ewige Leben. Kommunion heißt Vereinigung, Gemeinschaft: Gemeinschaft mit Gott, aber auch Gemeinschaft all jener, die zu Christus gehören. Gott kehrt ein in unserem Herzen, er verwandelt unser Innerstes und schafft uns neu, damit wir in Christus das Leben haben und es in Fülle haben. Aber auch wir treten gleichsam ein ins innerste Geheimnis Gottes, das Liebe ist; wir werden durch Jesus Christus, den Sohn Gottes, der als Mensch unser Bruder ist, hineingezogen in das Leben Gottes, in die Gemeinschaft seiner Liebe.

Wie ernst es Gott ist mit seiner Zuwendung zu uns Menschen, zeigt Jesus durch die Fußwaschung. Der Herr und Meister ist nicht gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen. Er übt den Sklavendienst aus und wäscht seinen Jüngern die Füße. Damit hat er uns ein Beispiel gegeben: Auch wir sollen füreinander da sein in Liebe und einander dienen. Die wahre Größe eines Menschen zeigt sich nicht im Herrschen, sondern im Dienst der Liebe, den jemand seinen Mitmenschen erweist.

Wir können auch sagen: Das was wir in der heiligen Eucharistie feiern – den Tod und die Auferstehung Jesu und die sakramentale Gemeinschaft mit ihm – soll sich fortsetzen im Alltag: Wir wenden uns den Mitmenschen zu in Liebe, denn auch Gott hat sich uns Menschen auf einzigartige Weise zugewandt in Jesus Christus.

Diese Liebe gilt es stets neu zu entdecken; dann werden wir aus dieser Kraftquelle schöpfen können für unser Leben hier in dieser Welt und einst das ewige und selige Leben bei Gott empfangen! Amen