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Predigt:

Jesus Christus, das Brot des Lebens

Fronleichnam B (07.06.2012)

L1: Ex 24,3-8; L2: Hebr 9,11-15; Ev: Mk 14,12-16.22-26


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wenn wir am Hochfest Fronleichnam in der Prozession mit dem Allerheiligsten durch die Straßen unseres Ortes ziehen, dann wirken viele Menschen mit und machen dieses Fest zu einem beeindruckenden Zeugnis des Glaubens.

Nicht bloß einem frommen Brauch folgen wir und auch nicht einem Wunsch nach katholischer Selbstdarstellung, sondern es geht um das Geheimnis des Glaubens, das wir feiern: Jesus Christus gibt sich uns selbst unter den Zeichen von Brot und Wein zur Speise. Weil er sein Leben am Kreuz für uns hingegeben und sein Blut vergossen hat, empfangen wir von ihm das ewige, göttliche Leben. Stellvertretend für die vielen nimmt er den Tod auf sich, um uns das Heil zu schenken.

Die Lesungen der Messe knüpfen an beim Alten Testament: Hier hat Gott bereits einen Bund mit seinem auserwählten Volk geschlossen. Der Bundesvertrag wurde besiegelt, indem ein Opfer aus dem Blut junger Stiere dargebracht wurde. Damit wurde der Altar besprengt, aber auch das Volk. Und die Menschen antworteten: „Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun; wir wollen gehorchen.“

Diese alten Opfer, wie sie damals dargebracht wurden, sind im neuen und ewigen Bund freilich überholt, den Gott mit uns in seinem Sohn Jesus Christus geschlossen hat. Wir Menschen können uns nicht selbst erlösen; Gott hat uns eine ewige Erlösung bereitet in seinem Sohn. Der Erlöser ist selbst an die Stelle der Opfergabe getreten, die dargebracht wurde. Der Hebräerbrief weist hin auf das Blut Christi, das „unser Gewissen von toten Werken“ reinigt, „damit wir dem lebendigen Gott dienen.“

So hat dann Jesus an jenem Tag, an dem das jüdische Paschamahl gefeiert wurde, mit seinen Jüngern ein Opfer ganz neuer Art eingesetzt, indem er den Jüngern das Brot reichte und sprach: „Das ist mein Leib.“ Er reichte ihnen anschließend den Kelch mit Wein und sprach die Worte: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.“

Eingelöst hat unser Herr Jesus Christus diese Hingabe der Liebe am folgenden Tag, als er dann am Kreuz für das Heil der Menschen gestorben ist. Er ist nicht im Tode geblieben, sondern am dritten Tag auferstanden, um uns das Leben mit Gott zu schenken.

Nehmen wir also mit Glaube und Liebe an der heiligen Messe teil; denn hier wird das Erlösungsopfer des Neuen Bundes für uns gegenwärtig gesetzt. Beten wir Jesus Christus an als den Erlöser und Herrn, der gegenwärtig ist unter den Gestalten von Brot und Wein! Und bemühen wir uns eine gute Vorbereitung – auch durch das Sakrament der Buße, die heilige Beichte –, um Jesus Christus möglichst oft auf würdige und geistlich fruchtbringende Weise in der heiligen Kommunion empfangen zu können.

Er ist der Immanuel, der Gott-mit-uns: In Einheit mit ihm dürfen wir das Leben in Fülle empfangen; er stärkt uns auf dem Pilgerweg des irdischen Lebens, bis wir die ewige Heimat bei Gott erreichen. Amen