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Predigt:

Fronleichnam B (19.06.2003)

L1: Ex 24,3-8; L2: Hebr 9,11-15; Ev: Mk 14,12-16.22-26


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wenn die Kirche heute in einem eigenen Fest das Geheimnis der heiligen Eucharistie feiert, dann wollen wir Gott dafür danken, dass er bei uns wirklich, wahrhaft und wesentlich gegenwärtig ist im Allerheiligsten Sakrament des Altares unter den Gestalten von Brot und Wein. Wir beten Jesus Christus an, den wahren Sohn Gottes und wahren Menschen, bei uns und unter uns gegenwärtig mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut!

Das heilige Altarsakrament umfasst drei Glaubensbereiche, die sich gegenseitig ergänzen und einander bedingen. Die heilige Eucharistie ist 1. Opfer, 2. Mahl (Kommunion) und 3. bleibende Gegenwart des Herrn im Allerheiligsten Sakrament des Altares.

-Jesus Christus opfert sich in der heiligen Messe für uns: Sein Tod am Kreuz und seine Auferstehung werden gegenwärtig gesetzt. Wir nehmen am Erlösungsopfer teil, das uns Heil und Vergebung aller Sünden schenkt. Ein für allemal ist der Herr am Kreuz für uns gestorben, um uns zu erlösen. Dieses Erlösungsopfer dauert fort und wird gegenwärtig gesetzt, wenn der Priester in der Person Christi und in Einheit mit der Kirche als dem Volk Gottes die heilige Messe feiert.

-Jesus Christus schenkt sich uns in der Heiligen Kommunion. Unter der Gestalt des Brotes kommt er zu uns. Er ist das „Brot vom Himmel“, das uns ewiges Leben schenkt. Genau diese Speise brauchen wir auf dem Pilgerweg unseres irdischen Lebens zu Gott. Wir wollen Gott dafür danken und uns immer gut darauf vorbereiten, damit wir Jesus würdig empfangen. In Verbindung damit ist auch das Sakrament der Buße (die heilige Beichte) zu sehen, da uns Gott hier alle Schuld vergibt und immer wieder einen Neuanfang im geistlichen Leben schenkt.

-Jesus Christus bleibt gegenwärtig unter uns im Allerheiligsten Sakrament des Altares. Er verdient unsere Anbetung, wenn wir in die Kirche kommen. Heute wird er in feierlicher Prozession unter der Gestalt des Brotes in der Monstranz durch die Straßen unseres Ortes getragen und angebetet und verherrlicht. Jesus möge alle Menschen segnen, die hier wohnen. Er ist im Besonderen der Freund aller, die in Not sind. An ihn dürfen wir uns immer wenden.

Die heilige Eucharistie ist ein Geheimnis des Glaubens. Nur der wahre katholische Glaube vermag mehr zu sehen als ein Stück Brot. Wir erblicken mit den Augen des Herzens Jesus, den auferstandenen und verherrlichten Herrn.

Wenn Jesus nicht Mensch geworden wäre aus der Jungfrau Maria, dann könnten wir ihn im Allerheiligsten Altarsakrament nicht anbeten und verehren. Er hätte sich uns nicht zur Speise geben können in der heiligen Kommunion. Gott ist wirklich eingetreten in unsere Geschichte, weil eine Frau ihr stellvertretendes Ja für die ganze Menschheit gesagt hat. Maria hat das Jesuskind im Glauben aufgenommen und auf wunderbare Weise vom Heiligen Geist empfangen. Neun Monate durfte sie Jesus unter ihrem Herzen tragen und hatte so gleichsam eine immerwährende Kommunion mit ihm.

Wir wollen die heilige Gottesmutter bitten um einen lebendigen, erleuchteten und starken Glauben, der uns befähigt, Gott stets zu erkennen und zu lieben und vor allem den menschgewordenen Sohn Gottes Jesus Christus im Allerheiligsten Sakrament des Altares! Sie möge uns an der Hand geleiten, wenn wir Jesus in der heiligen Kommunion empfangen. In der Kraft dieser Speise schreiten wir mutig voran in unserem Leben und erwarten die selige Gemeinschaft des Himmels mit Gott und allen Heiligen. Amen