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Predigt:

Gott möchte bei uns ankommen

4. Adventsonntag B (21.12.2014)

L1: 2 Sam 7,1-5.8b-12.14a.16; L2: Röm 16,25-27; Ev: Lk 1,26-38


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

In den biblischen Lesungen dieses 4. Adventsonntags zeigt sich, wie der Verheißung Gottes im Alten Bund die Erfüllung im Neuen Bund entspricht.

Denn Gott ist treu; er steht zu seinem Wort und bürgt dafür. Was er auf geheimnisvolle Weise im Voraus angekündigt hat durch seine Propheten, das findet zur rechten Zeit seine Erfüllung. Auf diese Weise verwirklicht sich der Heilsplan Gottes in der Geschichte der Menschen. Denn durch das Evangelium und die Botschaft von Jesus Christus wird jenes Geheimnis bekannt, „das – wie es in der 2. Lesung aus dem Römerbrief heißt – seit ewigen Zeiten unausgesprochen war, jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, um alle Heiden zum Gehorsam des Glaubens zu führen.“ (Röm 16,25–26)

So kündet sich also im Alten Bund bereits das messianische Königtum Christi an, wie wir in der 1. Lesung aus dem zweiten Buch Samuel hören. Der Prophet Natan sagt dem König David voraus, dass in ferner Zeit ein leiblicher Nachkomme von ihm ein ewiges Königtum antreten werde, das für immer Bestand hat. Auf diese Weise baut nicht David dem Herrn ein Haus, in dem er wohnen kann, sondern Gott selbst baut dem David ein Königshaus. Wörtlich sagt Gott durch Natan zu David: „Dein Haus und dein Königtum sollen durch mich auf ewig bestehen bleiben; dein Thron soll auf ewig Bestand haben.“ (2 Sam 7,16)

Genau dies hat sich in der Menschwerdung des Sohnes Gottes erfüllt. Wie der Engel Gabriel es der Jungfrau Maria verkündet, soll das von ihr durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangene Kind auf dem Thron David sitzen und in Ewigkeit herrschen: „Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben.“ (Lk 1,32–33)

Jesus Christus ist tatsächlich der Nachkomme Davids, denn er stammt von ihm ab, was seine Menschheit betrifft. Maria und Josef sind aus dem Geschlecht Davids; die Jungfrau Maria hat Jesus vom Heiligen Geist empfangen und in Bethlehem geboren, Josef aber ist von Gott als rechtlicher Vater für das Jesuskind eingesetzt, auch wenn das Kind leiblich nicht von ihm stammt. Gott wirkt das Wunder der jungfräulichen Empfängnis und der Geburt Jesu aus Maria, denn wie der Engel zu ihr sagt: „Für Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1,37)

Der Plan der Liebe Gottes verwirklicht sich aber nicht ohne das Ja der Menschen. Maria hat dieses grundlegende Ja zuerst gesprochen, gleichsam im Namen aller. Sie stimmte dem zu, was der Engel ihr verkündete, und sprach: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ Auf diese Weise konnte das Wort Gottes in ihr Fleisch werden, und so hat Maria den Erlöser in ihrem Schoß empfangen, der uns zu seinen Brüdern und Schwestern macht, damit wir Kinder Gottes werden in ihm.

Kommt es auch auf unser Ja an, wenn Gottes Plan des Heils sich verwirklichen soll? Gewiss! Denn jede und jeder hat eine besondere Aufgabe, eine ganz persönliche Berufung in diesem Plan der Liebe. Wir dürfen sagen: „Nur ich kann jenen Platz ausfüllen, den Gott mir zugedacht hat. Wenn ich es bejahe, werde ich mein wahres Glück und meine letzte Erfüllung finden.“ Sind wir bereit zu dieser Mitarbeit im Reiche Gottes?

Bitten wir die Gottesmutter Maria und den heiligen Josef um ihre Fürbitte. Denn beide haben dem Plan der Liebe Gottes zugestimmt und so mitgewirkt an der Erlösung. Auch wir wollen wie Maria sprechen: „Mir geschehe nach deinem Wort.“ Dann wird Gott auch in unserem Herzen ankommen und zu Gast sein. Seine Liebe macht uns froh; sie ist stärker als die Sünde und der Tod und währt ewig. So lasst uns Gott loben und preisen allezeit, denn er ist groß und gut!

Amen.