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Predigt:

Jesus Christus in den Armen dienen

33. Sonntag im Jahreskreis B (18.11.2012)

L1: Dan 12,1-3; L2: Hebr 10,11-14.18; Mk 13,24-32


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Am 19. November ist der liturgische Gedenktag der hl. Elisabeth von Thüringen, und dieser Sonntag einen Tag zuvor wird als „Elisabeth-Sonntag“ der Caritas begangen. Es geht um konkrete Hilfe für die Schwestern und Brüder in Not nach dem Beispiel und Vorbild der heiligen Elisabeth.

Diese große Heilige besaß ein Herz voller Liebe zu Gott und zu den Menschen. Sie liebte ihren Gatten Ludwig und ihre Kinder, aber sie war auch stets da für die Armen und Notleidenden. Elisabeth sah es nicht als unter ihrer Würde stehend an, den Hungernden und Dürstenden Speise und Trank zu geben, den Nackten Kleidung und den Obdachlosen Wohnung. In allen Menschen sah sie Christus, dem sie mit der ganzen Glut ihres Herzens diente. So ist die hl. Elisabeth auch uns ein großes Vorbild und eine mächtige Fürbitterin bei Gott!

Im Evangelium ruft uns Jesus zur Wachsamkeit auf: einmal wird er wiederkommen in Herrlichkeit. Wir denken hier zunächst an das sichtbare Erscheinen des Herrn am Ende der Welt. Wir persönlich werden dem Herrn allerdings schon in der Todesstunde begegnen. Und da gilt es im Leben allezeit bereit zu sein, damit uns das Kommen Christi nicht unvorbereitet antrifft! Manch einer hat gesagt: „Ich brauche Gott jetzt noch nicht. Vor dem Sterben werde ich mich zu ihm bekehren.“ Doch dann verlief das Leben anders, und der Betreffende hat sich auch vor dem Sterben nicht mehr Gott zugewandt. Wie ist er dann wohl vor Gott hingetreten?

Wer auf Gott vertraut und die Werke der Liebe vollbringt, braucht sich jedenfalls vor dem persönlichen Lebensende und auch vor dem so genannten Ende der Welt nicht zu fürchten. Denn im Ende schenkt Gott die Vollendung. So manche Sekten und Weltuntergangspropheten verunsichern die Menschen mit entsprechenden Vorhersagen. Wie klar sind dem gegenüber doch die Worte des Herrn: „Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand …“ Als Christen dürfen wir das Kommen des Herrn in Herrlichkeit mit Freude erwarten.

Solange die Kirche durch diese Weltzeit pilgert, werden in der Feier der hl. Eucharistie der Tod und die Auferstehung Jesu Christi auf sakramentale Weise vergegenwärtigt und wird das Wort Gottes verkündet. Jesus sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ So wird die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden Bestand haben, solange die Welt in dieser vorläufigen Gestalt existiert. Einmal aber, so hoffen wir, wird Gott in seiner Liebe alles vollenden. Das Reich Gottes wird sich in seiner ganzen Fülle zeigen, und wir werden als Kinder Gottes und Erben des Himmels teilhaben dürfen an der Herrlichkeit Gottes.

Die Fürbitte der heiligen Elisabeth möge uns begleiten, damit wir schon auf Erden unserem Herrn Jesus Christus in den notleidenden Brüdern und Schwestern begegnen und ihn einst schauen dürfen im Himmelreich. Amen