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Predigt:

Bibel bewegt – Jesus & ich

28. Sonntag im Jahreskreis B (11.10.2015)

L1: Weish 7,7-11; L2: Hebr 4,12-13; Ev: Mk 10,17-30


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Schwerpunktthema der Diözese St. Pölten in diesem und auch im kommenden Kirchenjahr lautet: „Bibel bewegt“. Es geht um die Erneuerung des christlichen Lebens aus den Wurzeln her, von denen wir leben. Oder mit einem anderen Bildwort: Wir sollen die Quellen des lebendigen Wassers aufsuchen, damit auch wir selber zu einer sprudelnden Quelle werden, die anderen Menschen das Leben mit Gott vermittelt.

Deshalb sind wir aufgerufen, das Wort Gottes, wie es von der Kirche verkündet wird und uns in der Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments begegnet, zu unserer Richtschnur zu machen. Immer neu gilt es das Wort zu hören, es gläubig zu bedenken und aus seiner Kraft zu leben. Die Lesung aus dem Hebräerbrief spricht von der Dynamik des Wortes Gottes: Dieses ist lebendig und kraftvoll; es durchdringt den ganzen Menschen und ist – modern gesagt – wie ein innerer Kompass für unsere Gedanken und Regungen des Herzens. Betont wird auch der Gedanke, dass wir Gott Rechenschaft schulden und er uns durch sein heiliges Wort richtet und reinigt.

In der alttestamentlichen Lesung aus dem Buch der Weisheit ist die Rede vom Geist der Weisheit, den uns Gott schenken möge. Sind nicht die Worte der Heiligen Schrift eine Quelle der wahren Weisheit, die über das hinausgeht, was Menschen sich ersinnen und ausdenken können? Denn die Kirche verehrt „die Bücher des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen als heilig und kanonisch, weil sie, unter der Einwirkung des Heiligen Geistes geschrieben (vgl. Joh 20,31; 2 Tim 3,16; 2 Petr 1,19–21; 3,15–16), Gott zum Urheber haben und als solche der Kirche übergeben sind.“ So hat es das 2. Vatikanische Konzil in „Dei Verbum“, Nr. 11, formuliert.

Zwei konkrete Einladungen ergehen an uns, um das Wort Gottes noch besser kennen zu lernen und daraus zu leben:

Besonders im Monat Oktober sind wir aufgerufen, allein oder in Gemeinschaft den Rosenkranz zu beten. Der Rosenkranz ist ein zutiefst biblisches Gebet: einmal, weil die Einzelgebete einen biblischen und kirchlichen Ursprung haben, und dann, weil wir wie Maria das Wort Gottes im Herzen bedenken und erwägen sollen, damit es Frucht bringt in unserem Leben. Die Geheimnisse aus dem Leben Jesu, sein Leiden und Sterben und seine Verherrlichung werden uns im Rosenkranzgebet nahegebracht. Mit innerer Hingabe weihen wir uns Gott, indem wir uns der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria anvertrauen. Sie zeigt uns Jesus, die gepriesene Frucht ihres Leibes.

Die zweite Einladung bezieht sich auf die Teilnahme an den Exerzitien im Alltag mit dem Thema „Jesus & ich“. Auch hier steht das gläubige Hinhören auf das Wort Gottes, sein Lesen und Meditieren im Mittelpunkt. Im Wort der Heiligen Schrift und in den Sakramenten begegnen wir dem Wort Gottes in Person, unserem Herrn Jesus Christus. „Die Begegnung mit Christus kann unser Leben völlig verwandeln“, meint Papst Franziskus in einer Twitter-Botschaft. Vielleicht sind Sie interessiert an dieser Aktion unserer Diözese St. Pölten und wollen sich anmelden. Dann erhalten Sie ein Begleitheft mit Texten, die uns hinführen zum Wort Gottes, das uns Leben spendet. Es gibt dieses Begleitheft auch im Internet zum Download. Für jeden Tag finden wir hier eine eigene Betrachtung, sodass in drei Wochen die Aspekte des Suchens, Findens und Liebens Gottes in seinem Sohn Jesus Christus zur Sprache kommen.

Im Evangelium dieses Sonntags ruft uns Jesus auf, den wahren Schatz zu suchen, den wir in der Gemeinschaft mit Gott im Himmel finden. Wenn wir uns auf diese Weise durch das Hören, Lesen und Betrachten des Wortes Gottes auf die Schatzsuche machen, dann werden wir geleitet durch die Fürsprache Mariens, der Rosenkranzkönigin, und bestimmt fündig werden!

Amen.