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Predigt:

Die Speise für das ewige Leben

19. Sonntag im Jahreskreis B (12.08.2012)

L1: 1 Kön 19,4-8; L2: Eph 4,30-5,2; Ev: Joh 6,41-51


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Im Evangelium dieses Sonntags spricht Jesus in seiner Eucharistischen Rede sehr klar vom Brot des Himmels, das er selber ist. Dennoch nehmen seine Zuhörer Anstoß an dem, was Jesus sagt. Sie denken bloß irdisch; die heilige Eucharistie aber ist ein Geheimnis des Glaubens. Derjenige erhält einen Zugang zum rechten Verständnis, den der himmlische Vater im Heiligen Geist dazu führt.

Nur im Glauben können wir den unter der Brotsgestalt verborgenen Herrn anbetend verehren. Vor einem Stück Brot kniet man sich nicht nieder; dies wäre tatsächlich, wie manche Kritiker des katholischen Eucharistieglaubens gemeint haben, Götzendienst. Allerdings: Wir bekennen ja im Glauben, dass durch die Wandlungsworte des Priesters bei der heiligen Messe das Brot zum Leib Christi und der Wein zum Blut Christi wird.

In der Geschichte des Christentums haben viele Menschen diesen Glauben an den unter uns in der heiligen Eucharistie gegenwärtigen Herrn bekannt und aus diesem Glauben gelebt. Die innerlich vollzogene Mitfeier der heiligen Messe, die Anbetung des Herrn in der heiligen Hostie und der würdige Empfang der heiligen Kommunion haben ihnen Kraft gegeben für den Alltag und alle Aufgaben und Prüfungen des Lebens. Sie haben die Worte Jesu im Evangelium begriffen und zutiefst verinnerlicht: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.“

Die Hingabe der Liebe für unser Heil hat unser Herr Jesus Christus am Kreuz vollzogen und in seiner Auferstehung offenbar gemacht. Die Speise, die wir empfangen, ist er selber als Brot für die Ewigkeit. Seine Liebe stärkt und nährt uns. Die eigentliche Quelle alles Wahren, Guten und Schönen finden wir nur in Gott. Wer mit Jesus Christus, dem wahren Gott und Menschen, verbunden ist, hat alles, wonach sich der Mensch sehnt. Gott konnte uns nichts Größeres schenken als sich selbst in seinem Sohn, den er zu uns gesandt hat.

In unseren Kirchen brennt das Ewige Licht vor dem Tabernakel. Es zeigt uns die Gegenwart des Herrn in der heiligen Eucharistie an. Daher ist es sinnvoll und förderlich für unser Heil, wenn wir auch während des Tages immer wieder unser Herz zum Herzen des Erlösers hin lenken, das in Liebe für uns schlägt im Heiligen Sakrament des Altares. Wer in die Kirche geht und dort betet, besucht in Wahrheit den bei uns gegenwärtigen Herrn und Erlöser. Nicht das kunstvolle Bauwerk und die schönen Bilder und Statuen sind es, die uns anziehen, sondern der lebendige Christus, der gegenwärtig ist unter der Gestalt des Brotes im Tabernakel. Ihm gilt unsere Anbetung und unsere Liebe.

Mühen wir uns also in unserem Leben nicht um jene Speise, die verdirbt, sondern um diese Speise, die uns ewiges Leben verheißt und gibt: Der gläubig-ehrfürchtige Empfang des Herrn in der heiligen Eucharistie stärkt uns auf dem Weg der Pilgerschaft zum ewigen Leben bei Gott im Himmelreich. Die heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria begleite uns mit ihrer Fürbitte, auf dass wir Jesus, ihren Sohn, im Glauben erkennen und ihn im Sakrament der heiligen Eucharistie anbeten und stets würdig empfangen. Amen