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Predigt:

Von Jesus Christus ausgesandt, um allen das Heil zu verkünden

15. Sonntag im Jahreskreis B (15.07.2012)

L1: Am 7,12-15; L2: Eph 1,3-14; Ev: Mk 6,7-13


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

So wie Jesus Christus von seinem himmlischen Vater in die Welt gesandt ist, sendet auch er seine Apostel und Jünger aus, um den Menschen die frohe Botschaft vom nahegekommenen Himmelreich zu verkünden.

Das Markusevangelium berichtet uns von einer ersten Aussendung der Apostel, die zu den Angehörigen des Volkes Israel gehen und die Menschen zur Umkehr aufrufen sollten. Damit stehen die Aposteln in der Nachfolge der alttestamentlichen Propheten. Einer von ihnen war der Prophet Amos, von dem die erste Lesung berichtet. Es ist charakteristisch, dass diese Boten Gottes nicht überall eine freundliche Aufnahme erfahren. Mancherorts weisen die Menschen ihr Wort zurück; es kann sogar sein, dass es zu Gewalttätigkeiten gegen die Boten Gottes kommt und sie getötet werden.

Auch Jesus rechnet damit, dass seine Apostel und Jünger nicht bei allen Gehör finden. Werden sie abgewiesen, so sollen sie nicht streiten, sondern einfach weiterziehen und die Botschaft vom Reich Gottes woanders verkünden. Gott allein kennt die Herzen der Menschen und wird über sie richten in Wahrheit und Gerechtigkeit. Er will jedenfalls, dass alle Menschen die Wahrheit hören und sich bekehren, um so das Heil zu erlangen.

Das Schicksal dieser Boten Gottes – sie finden einerseits Glauben, andererseits werden sie abgelehnt – zeigt uns auf, dass diese Welt vielfach im Argen liegt. Es gibt die Sünde und das Unrecht; und nicht alle wollen auf das Evangelium hören, weil dieses aufdeckt, was nicht in Ordnung ist und zur Umkehr aufruft. Wer entschlossen ist, den Weg des Unrechts weiterzugehen, der wird in den Verkündern des Wortes Gottes lästige Mahner sehen, die es entweder totzuschweigen oder gar zu behindern, schlimmstenfalls zu beseitigen gilt.

Die von Jesus ausgesandten Apostel sollen die Kranken heilen und die Dämonen austreiben. Das heißt, sie bringen das Heil für den Leib und die Seele. Gottes Kraft wirkt Wunderbares: die Menschen werden befreit von ihren Leiden; die Macht des Bösen wird gebrochen.

Nach seiner Auferstehung und Himmelfahrt hat Jesus Christus die Apostel noch einmal ausgesandt: und zwar jetzt in die ganze Welt, um allen Völkern das Evangelium zu verkünden. Die Botschaft der Nähe und Ankunft des Himmelreiches bleibt dieselbe; durch Glaube und Umkehr sollen die Menschen die Liebe Gottes erfahren und an seinem Heil Anteil erhalten.

Hat das Wirken der Apostel mit ihrem Tod aufgehört? Nein! Sie hatten schon zu Lebzeiten Mitarbeiter in ihrem Hirtendienst. Durch Handauflegung und Gebet übertrugen sie ihr apostolisches Dienstamt ihren Nachfolgern, den Bischöfen. Diese verkünden unermüdlich seit den Zeiten der Apostel das Evangelium Christi. Ihre Mitarbeiter sind die Priester und Diakone, dazu auch viele Laienchristen, die in Wort und Tat Zeugnis ablegen für die Wahrheit Christi.

Auch wir wollen die Botschaft des Glaubens weitergeben, die wir empfangen haben. Speziell die christlichen Eltern haben hier eine wichtige Aufgabe gegenüber ihren Kindern, dass sie diese in den Glauben einführen und zum Gebet und Gottesdienstbesuch anleiten. Außerdem wird es von Bedeutung sein, dass wir ein christliches Leben führen – auch wenn uns das vielleicht nicht immer ganz gelingt. Aber bereits das aufrichtige Bemühen darum ist wichtig, und Gottes Gnade stärkt uns immer wieder. Im Sakrament der Buße werden wir befreit von unseren Sünden und siegen über die Macht des Bösen; so können wir mit Hoffnung und frohem Vertrauen unseren Weg gehen.

Denn das Himmelreich ist nahe; ja es ist in Jesus Christus schon mitten unter uns; Gott schenkt uns Heil und Leben in Fülle. Die Gottesmutter Maria zeige uns den Weg und begleite uns mit ihrer Fürbitte! Amen