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Predigt:

Treu bis in den Tod: die heiligen Apostel Petrus und Paulus

Hochfest der Apostel Petrus und Paulus A (29.06.2014)

L1: Apg 3,1-10; L2: Gal 1,11-20; Joh 21,1.15-19 am Tag: L1: Apg 12,1-11; L2: 2 Tim 4,6-8.17-18; Ev: Mt 16,13-19


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das heutige Hochfest der heiligen Apostel Petrus und Paulus ist ein besonderer Grund zur Freude für die Kirche zu Rom. Es waren ja die Apostel Petrus und Paulus, welche den Glauben an Jesus Christus in der Hauptstadt des damaligen Römischen Reiches verkündet haben. Dort erlitten sie auch das Martyrium, und über den Gräbern der Apostel befinden sich die Basiliken St. Peter und St. Paul vor den Mauern.

Das Evangelium dieses Hochfestes zeigt uns, dass Jesus dem Apostel Petrus eine besondere Vollmacht zur Leitung seiner Kirche anvertraut hat. Petrus ist kein perfekter Mensch; er verleugnet Jesus dreimal, als dieser gefangen genommen wird. Doch weil Petrus demütig ist und von Herzen bereut, verzeiht ihm Jesus seine Untreue. Im Bewusstsein der eigenen Schwäche und der göttlichen Erwählung hat Petrus dann nach der Auferstehung Jesu und nach der Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten machtvoll Zeugnis abgelegt für das Wirken des Herrn.

Auch der jeweilige Papst als Nachfolger Petri ist aufgerufen, seine eigene menschliche Schwachheit immer neu der Güte und Barmherzigkeit des Erlösers Jesus Christus anzuvertrauen. Dann wiederholt sich das Bekenntnis des Petrus in allen Jahrhunderten der Kirche. Denn auf die Frage Jesu, für wen ihn die Jünger halten, sagte Petrus: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“

Dieses Bekenntnis ist keine menschliche Erfindung, sondern wie Jesus selbst sagt, hat der Vater im Himmel dem Petrus dies offenbart. Weil und insofern Petrus auf dem Felsenfundament dieses Bekenntnisses zu Christus steht, wird er auch selber zum „Felsenmann“, zum Petrus. Denn vorher hat er Simon geheißen. Jesus sagt zu Simon Petrus: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“

Jesus überträgt diesem Apostel sogar eine besondere Vollmacht, die Kirche Gottes zu leiten: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.“ Wie groß ist da die Verantwortung des jeweiligen Papstes als Nachfolger des Apostels Petrus und als sichtbarer Stellvertreter Jesu Christi auf Erden! Wie sehr bedarf der „Bischof von Rom“ unseres Gebetes, damit er die Kirche Gottes in rechter Weise leiten und dem Heil aller Menschen wirksam dienen kann.

Paulus wiederum hatte eine andere Aufgabe als Petrus: Er war berufen zum Apostel unter den Völkern. Nicht nur dem jüdischen Volk bezeugte er Christus, den er zuerst verfolgt hatte, sondern auch den Heiden. Auch Paulus war sich seiner menschlichen Schwachheit sehr klar bewusst. Aber er hat in allem auf den Herrn vertraut. So konnte Gott Großes an ihm und durch ihn wirken. Viele Menschen kamen zum Glauben an Jesus Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen, und ließen sich taufen. Zuletzt besiegte Paulus sein Zeugnis für Christus mit der Hingabe seines Lebens, als er mit dem Schwert hingerichtet wurde, während Petrus gekreuzigt wurde.

Wir wollen an diesem Festtag auch für jene Männer beten, die aus verschiedenen Diözesen und Ordensgemeinschaften an diesem Tag zum Priester geweiht werden. Hier in der Diözese St. Pölten empfangen drei Diakone die Priesterweihe. Möge die ganze Kirche Gottes auf die Fürbitte der heiligen Apostel Petrus und Paulus im Glauben gestärkt, in lebendiger Hoffnung ermutigt und von Liebe zu Gott und den Menschen erfüllt werden!

Amen.