www. St Josef.at
Die katholische Informationsseite der Gemeinschaft v. hl. Josef
Navigation
Word-Dokument

Predigt:

Der König auf dem Rücken einer Eselin

Palmsonntag A (16.03.2008)

L1: Jes 50,4-7; L2: Phil 2,6-11; Passions-Ev: Mt 26,14-27,66


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Groß war die Demut des Sohnes Gottes, als er auf einem Esel sitzend in Jerusalem einzog! Er zeigte auf diese Weise, dass er der von Gott gesandte Messias war, der König des himmlischen Jerusalem. Aber er wollte nicht mit Macht und Herrlichkeit kommen, sondern in der Niedrigkeit unseres Menschseins. So wollte der Sohn Gottes in allem uns gleich sein, außer der Sünde.

Wenige Tage später offenbarte sich die Demut des Erlösers auf noch wunderbarere Weise: Er entäußerte sich ganz seiner göttlichen Macht und Herrlichkeit, indem er in Knechtsgestalt das Leiden und Sterben auf sich nahm, um uns das Heil zu schenken. So wertvoll sind wir für Gott, der uns erschaffen hat, dass er uns, als wir in Sünde gefallen waren, mit dem kostbaren Blut seines Sohnes Jesus Christus für das Himmelreich neu erkauft hat. Jeder von uns darf das Sühneleiden des Erlösers ganz auf sich beziehen: Für mich ist der Herr Mensch geworden; für mich persönlich hat er sein Leben am Kreuz hingegeben. Seine Liebe zu uns hat er dadurch gezeigt, dass er sein Leben für uns hingab, um uns das ewige Leben zu schenken.

Im Geiste blicken wir in diesen Tagen auf den Herrn, der für uns litt. Wir tun dies in Einheit mit seiner jungfräulichen Mutter Maria. Sie durfte in ihrem Herzen all das mitleiden, was ihr Sohn Jesus körperlich erlitt. So tief wie ihr Leiden war ihre Liebe, die sie zur Mutter des ganzen Menschengeschlechtes gemacht hat, zur „neuen Eva“ an der Seite des „neuen Adam“. Wir vertrauen uns ihrer Fürbitte aufs Neue an, damit wir in allen Lebenslagen nie von der Seite Christi weichen, der uns vorangegangen ist. Sein Weg zum Kreuz und sein Leiden und Sterben stärken uns und geben uns Hoffnung. Gottes Liebe hat sich nicht vom Hass der Welt besiegen lassen, sondern alles Böse endgültig besiegt und überwunden. In der Auferstehung ist der Triumph des Lebens über den Tod offenbar geworden.

In diesem Sinn gehen wir nun in die Karwoche als wahrhaft „heiliger Woche“. Die „Drei Österlichen Tage“ (Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag/Osternacht) werden uns darauf vorbereiten, Anteil zu erhalten an der Auferstehungsfreude des Herrn. Denn auch wir wurden in der Taufe mit Christus begraben und sind mit ihm auferweckt als Berufene zur Teilnahme am ewigen Leben! Amen