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Predigt:

Fronleichnam A (22.05.2008)

L1: Dtn 8,2-3.14b-16a; L2: 1 Kor 10,16-17; Ev: Joh 6,51-58


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Das Fronleichnamsfest bedeutet für uns katholische Christen mehr als Folklore oder ein religiöses Brauchtum. Es ist keine bloße Traditionsveranstaltung, die wir aufgrund der äußeren Feierlichkeit und Schönheit schätzen. Es geht um mehr: Wir wollen den inneren Sinngehalt wieder neu entdecken; wir feiern wirklich ein „Fest des Glaubens“!

Drei wesentliche Inhalte verbinden wir mit dem Geheimnis der heiligen Eucharistie:

-Das Opfer der Hingabe Jesu Christi in Kreuzestod und Auferstehung und dessen Vergegenwärtigung in der heiligen Messe.

-Jesus Christus – das Brot des ewigen Lebens in der heiligen Kommunion.

-Seine Gegenwart unter uns – er geht den Weg mit uns, was sich ausdrückt in der Prozession des Fronleichnamsfestes.

1.) Ganz grundlegend ist unser Verständnis der Eucharistiefeier als lebendige Vergegenwärtigung der Opferhingabe Jesu Christi für uns. Diese hat er vor 2000 Jahren am Kreuz vollzogen; der Sieg der Liebe und des Lebens über Sünde, Tod und Teufel wurde in seiner Auferstehung offenbar gemacht. Jesus Christus ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen; er tritt für uns Menschen ein beim himmlischen Vater. Er ist unser Fürsprecher und Anwalt. Gestützt auf sein Hohespriestertum, welches in jeder heiligen Messe aufs Neue sein Opfer für uns vergegenwärtigt, haben wir nichts zu fürchten. Wir sind voll Zuversicht, denn wir haben einen Erlöser gefunden.

2.) Wir freuen uns, dass heute viele Erstkommunionkinder bei uns sind. Ihr, liebe Kinder, habt am letzten Sonntag zum ersten Mal Jesus Christus als Brot des Lebens in der heiligen Kommunion empfangen. Wir brauchen dieses Brot vom Himmel, denn Jesus gibt uns das ewige Leben. Er ist unsere geistliche Speise auf dem Weg zu Gott. Er bleibt bei uns und verlässt uns nicht. Ganz wichtig ist es, dass wir Jesus in der heiligen Kommunion mit Glauben, Liebe und Sehnsucht empfangen. Das Schlechteste wäre es, wenn wir nur gewohnheitsmäßig oder gar unwürdig hinzutreten zum Tisch des Herrn: eben weil „man“ halt auch zur Kommunion geht, aber ohne wirkliche Überzeugung. Wir brauchen Jesus Christus als Brot des ewigen Lebens, um nicht des Hungertodes der Seele zu sterben!

3.) Die nun folgende Fronleichnamsprozession mit den verschiedenen Altären macht uns bewusst, dass Jesus Christus den Weg des Lebens mit uns geht. Er ist bleibend bei uns gegenwärtig im Allerheiligsten Sakrament des Altares: als wahrer Gott und Mensch, mit Leib und Seele, mit Fleisch und Blut. Nicht Triumphalismus erfüllt uns, wenn wir diese Prozession abhalten. Vielmehr ist es Dankbarkeit und Freude darüber, dass Jesus bei uns ist. Er ist der König der Liebe und Barmherzigkeit, dem wir alles verdanken. Geben wir also dieses Zeugnis des Glaubens und begleiten wir den Herrn in der Prozession. Er möge seinen Segen in reicher Fülle ausgießen über unsere Pfarre, über die Kirche insgesamt und die ganze Welt!

Maria aber, die Gottesmutter, erbitte uns stets den Schutz und Segen Gottes. Amen