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Predigt:

Drei Personen im einen göttlichen Wesen

Dreifaltigkeitssonntag A (15.06.2014)

L1: Ex 34,4b.5-6.8-9; L2: 2 Kor 13,11-13; Ev: Joh 3,16-18


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Als Christen glauben wir an einen einzigen Gott in drei göttlichen Personen. Dieser Glaube kommt zum Ausdruck, wenn wir das Kreuzzeichen machen „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“, in vielen Gebeten, besonders den liturgischen, sowie in der Feier der Sakramente.

Sowohl im privaten Gebet als auch im liturgischen Gebet der Kirche wenden wir uns durch Jesus Christus im Heiligen Geist an den Vater im Himmel und bringen ihm Anbetung, Lobpreis, Dank, Sühne und Bitte entgegen.

Gott hat uns das Geheimnis seines Wesens und seines inneren Lebens in Liebe mitgeteilt; er hat sich geoffenbart. Dies ist geschehen zuerst im Alten Bund und dann im Neuen und Ewigen Bund. Diesen hat er mit uns Menschen geschlossen durch seinen Sohn Jesus Christus, der für uns Mensch geworden ist.

Nicht menschliche Weisheit ist es also, die uns hinführt zum Geheimnis der Dreifaltigkeit Gottes – zum einen Gott in drei Personen –, sondern es ist er selber, der sich uns mitgeteilt hat in seiner Heilsgeschichte mit den Menschen.

Im Evangelium dieses Sonntags hörten wir: Gott liebt uns Menschen so sehr, „dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3,16) Wir bedeuten dem himmlischen Vater also sehr viel; um uns zu retten und das ewige Leben zu schenken, gibt er nicht irgendetwas, sondern schenkt er sich selbst in seinem Sohn. Es ist eine unüberbietbare Liebe, die uns Gott zuteil werden lässt. Diese Liebe, die Gott nach außen hin zeigt, verweist auf sein innerstes Wesen, das Liebe ist.

Was aber ist nötig, um mit dem dreifaltigen Gott in Gemeinschaft zu treten? Das Evangelium zeigt uns den Glauben als Weg des Heils auf. Wer an Jesus Christus als den wahren Sohn Gottes glaubt, entgeht dem göttlichen Gericht (vgl. Joh 3,18). Denn Jesus ist nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um uns zu erlösen (vgl. Joh 12,47). Als eigentlich tragisch und verhängnisvoll erweist sich jedoch der Unglaube, verstanden als bewusste und freiwillige Weigerung, sich auf Gottes rettende Liebe in Jesus Christus im Glauben einzulassen. Ein solcher Mensch richtet sich selbst durch eben diesen Unglauben. Würde er darin bis zum Tode verharren, dann könnte er das ewige Heil nicht erlangen!

Wir wollen Gott danken, dass er uns in Liebe seinen Sohn geoffenbart und uns die Gabe des Heiligen Geistes gesandt hat. So sind wir hineingenommen in das Leben Gottes durch das Geschenk der heiligen Taufe. Gott hat uns eingetaucht in sein innerstes Geheimnis. Das wesentliche Glück des Himmels besteht darin, dass die Engel und Heiligen Gott selber in seinem Wesen und in der Beziehung der drei göttlichen Personen ganz unverhüllt und offen schauen. Wie dies sein wird und welche Seligkeit dies bedeutet, ist uns noch nicht offenbar geworden. Jesus sagt uns aber, dass wir mit der Gnade Gottes dem Ziel des ewigen und seligen Lebens entgegen gehen sollen in einem Glauben, der in der Liebe viele gute Werke vollbringt und so das einst unverlierbare Heil schenkt.

Amen.