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Predigt:

Geht in alle Welt und lehret alle Völker!

Christi Himmelfahrt A (29.05.2014)

L1: Apg 1,1-11; L2: Eph 1,17-23; Ev: Mt 28,16-20


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Vor den Augen seiner Jünger ist unser Herr Jesus Christus am vierzigsten Tag nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgefahren. Er entzieht sich ihren Blicken und geht heim zum Vater. Dort bereitet er allen, die an ihn glauben, eine himmlische Wohnung.

Die Himmelfahrt Jesu wird uns vom Evangelisten Lukas in seinem Evangelium (24,50–52) sowie in der Apostelgeschichte (1,1–11) berichtet. Das Evangelium nach Matthäus nimmt Bezug auf die Zeit vor dem Abschied Jesu von seinen Jüngern. Er hatte ihnen aufgetragen, auf einen Berg in Galiläa zu kommen. Dort begegnete ihnen der Auferstandene nochmals. Was er ihnen da sagt, das weist hin auf ihren besonderen Auftrag. Denn die Jünger Jesu sollen die Zeit zwischen seiner Himmelfahrt und seiner sichtbaren Wiederkunft in Herrlichkeit am Ende der Zeiten nicht untätig verbringen. Vielmehr sagt Jesus zu ihnen: „Begebt euch auf den Weg und macht alle Völker zu meinen Jüngern. Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Lehret sie alles zu halten, was ich euch geboten habe.“

Das sind machtvolle Worte. Einen derartigen Auftrag kann nur einer geben: Gott selber. Jesus bezeugt genau dies: Der himmlische Vater, mit dem er ganz eins ist im Heiligen Geist, hat ihm alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben. Die Apostel waren von der Herrlichkeit des Auferstandenen derart beeindruckt, dass sie sofort anbetend auf ihre Knie fielen. Doch war selbst diese Begegnung mit dem Herrn noch damit verbunden, dass einige Jünger Zweifel hatten.

Jesus gibt den Aposteln und mit ihnen der ganzen Kirche den Auftrag zur Verkündigung des Evangeliums. Auf diese Weise soll allen Menschen die Botschaft des Heils angeboten werden. In aller Freiheit sollen die Menschen in ihrem Gewissen prüfen, ob diese Worte von Gott kommen und so zum Glauben an Jesus Christus finden. Das äußere Zeichen der Zugehörigkeit zur Kirche ist die heilige Taufe. Jesus selber gibt die Weisung, die Menschen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes zu taufen. In der heiligen Taufe sind wir eingetaucht in die Liebe des dreifaltigen Gottes, der uns von Schuld befreit und mit göttlichem Leben erfüllt.

Auch ist es wichtig, dass die Apostel und ihre Mitarbeiter alle Menschen lehren, die Gebote Jesu zu erfüllen. Das wichtigste Gebot aber ist jenes der Liebe (Joh 15,12): „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“

Zum Abschluss folgen noch Worte des Trostes, die uns Zuversicht vermitteln sollen. Jesus sagt nämlich zu den Aposteln: „Seht, ich bin bei euch an allen Tagen bis zur Vollendung der Weltzeit.“ Jesus verlässt die Seinen zwar, weil er nicht mehr sichtbar unter ihnen ist; er bleibt aber dennoch bei ihnen und wird ihnen den Heiligen Geist senden. So geleitet Jesus Christus als Herr der Kirche all jene, die an ihn glauben, auf ihrem Lebensweg. Das, was die Kirche lehrt und wozu sie die Menschen auffordert, tut sie in Jesu Namen. Die Lehrautorität der Kirche hätte keinen Bestand, wenn sie nicht auf die Vollmacht Jesu Christi, des Herrn der Kirche, gegründet wäre. Er bewahrt die Gemeinschaft der Glaubenden durch den Beistand des Heiligen Geistes in der Fülle der Wahrheit. So konnte Jesus zu den Aposteln und ihren Nachfolgern, also den Bischöfen, sagen: „Wer euch hört, der hört mich!“ (Lk 10,16)

Auch wir wollen auf die Worte Christi hören, wie sie uns im Evangelium überliefert sind und sie uns die Kirche Christi zu glauben lehrt. Danken wir Gott für das Geschenk der Erlösung und gehen wir unseren Weg auf Erden in Freude und Zuversicht auf die ewige Vollendung im Reich des himmlischen Vaters!

Amen.