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Predigt:

Anbeter Gottes im Geist und der Wahrheit

3. Fastensonntag A (24.02.2008)

L1: Ex 17,3-7; L2: Röm 5,1-2.5-8; Ev: Joh 4,5-42


Josef Spindelböck

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Gott will angebetet werden „im Geist und in der Wahrheit“, sagt Jesus zu der samaritanischen Frau, der er am Jakobsbrunnen begegnet. Vorausgegangen war dieser Aussage die Frage der Frau, wer denn nun recht habe: Ob die Samariter, welche Gott auf dem Berg Garizim anbeteten, die wahre Form der Frömmigkeit ausübten oder ob die Juden die wahre Praxis der Religion übten, die Gott vor allem im Tempel zu Jerusalem angebetet wissen wollten.

Die Antwort Jesu ist klar: Weder hier auf dem Berg Garizim noch in Jerusalem wird man Gott anbeten, denn „die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden.“ Als Begründung führt Jesus an: „Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.“

Jesus Christus hat uns Menschen die wahre Form der Frömmigkeit gelehrt: Den einzigen Gott, der nicht nach Art eines Körperdings vorgestellt werden darf, sondern der wirklich Geist ist – diesen Gott kann man nur im Geist und in der Wahrheit anbeten. Im Geist, d.h. im Heiligen Geist, der uns gegeben ist in der Heiligen Taufe, sollen wir zu Gott beten. In der Wahrheit tun wir dies, wenn wir auf Jesus Christus hören, welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.

Um den dreifaltigen Gott richtig anzubeten und zu verehren, müssen wir uns Jesus Christus anschließen. Denn er ist der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er hat in unser aller Namen zum Vater gebetet; er hat ihn angebetet und verherrlicht durch die Hingabe seines Leibes und Blutes am Kreuz. Dieses einzige Opfer des Neuen Bundes wird täglich gegenwärtig auf unseren Altären, wenn der Priester in der Person Christi und in der Einheit mit dem Volk Gottes, der Kirche, das heilige Messopfer feiern darf.

Wenn wir uns also mit dem Opfer Christi am Kreuz vereinen – und wir tun dies, wenn wir die heilige Eucharistie mit lebendigem Glauben mitvollziehen –, dann sind wir auch in unserem Alltag mit Gott verbunden. Die Danksagung der Eucharistie wird unser Herz erfüllen, und wir werden Gott stets das Opfer des Lobes und des Dankes im Herzen darbringen. Dann wird Gott wirklich im Geist und in der Wahrheit angebetet und verherrlicht!

Ein Beispiel der innigen Gottverbundenheit hat uns die heilige Jungfrau Maria gegeben: Sie betete Gott an, als sie ihn als kleines Kind unter ihrem Herzen trug und ihn dann gebären durfte und er in der Krippe vor ihr lag. Sie diente Gott allezeit auch im Alltag ihres Lebens, in ihrer Verbundenheit mit dem heiligen Josef, ihrem jungfräulichen Gemahl, sowie in Einheit mit ihrem Sohn Jesus Christus. Ganz und gar hat Maria in ihrem Herzen Ja gesagt zum göttlichen Willen, als sich unser Herr Jesus Christus am Kreuz in Liebe für das Heil der Menschen dahingab. Da hat auch Maria sich verbunden mit diesem Opfer des Heils und ist so auf tiefste Weise unsere geistliche Mutter geworden. Schließlich aber durfte sie die Freude der Auferstehung und Vollendung erfahren, wie Gott selber es in seiner Allmacht und Liebe in seinem ewigen Heilsratschluss beschlossen hatte.

Seien wir also jetzt in der österlichen Bußzeit besonders aufmerksam für die Liebe Gottes und suchen wir da zu sein für unsere Mitmenschen! Beten wir Gott an in unserem Herzen, wo er geheimnisvoll gegenwärtig ist. Suchen wir ihn auf in den Kirchen, wo er im Tabernakel unter der Gestalt des Brotes bei uns wohnt! Verbinden wir uns mit dem Opfer Christi in der Heiligen Eucharistie, und bereiten wir uns würdig vor, auch durch das Sakrament der Buße, auf den Empfang der Heiligen Kommunion! Gott will Gast sein bei uns, er schenkt uns ewiges Leben. Amen